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Berlin: Protest gegen Abschiebung zweier Schüler Mutter wird ausgewiesen Kinder sollen folgen

Bibbernd vor Kälte stehen Junior Sone (15) und seine Schwester Yanga Ayuk (18) vor dem Rathaus in der Moabiter Turmstraße. Um sie herum rund 250 Schüler der Moses-Mendelssohn-Schule.

Bibbernd vor Kälte stehen Junior Sone (15) und seine Schwester Yanga Ayuk (18) vor dem Rathaus in der Moabiter Turmstraße. Um sie herum rund 250 Schüler der Moses-Mendelssohn-Schule. Die Jugendlichen des 9. Jahrgangs demonstrierten gestern dafür, dass ihr Mitschüler Junior und seine Schwester nicht nach Kamerun abgeschoben werden. „Die beiden sind hier total integriert. Junior ist Klassensprecher und Streitschlichter und zudem in einer Theatergruppe. Sie dürfen nicht einfach abgeschoben werden“, sagt ein Schüler.

Vor fünf Jahren waren Junior und Yanga nach Deutschland gekommen. Ihre Mutter hatte in der Heimat Kamerun einen Deutschen kennen gelernt und geheiratet. Die Familie lebte seitdem in Stuttgart. „Doch die Mutter ist wegen eines Drogendeliktes gemeinsam mit ihrem Ehemann straffällig geworden. Die Eltern sitzen seitdem in Haft. Die Geschwister kamen dann vor einem Jahr zu einer Tante nach Berlin“, berichtet Oliver Lock. Er ist der Betreuer im Wohnprojekt „Wohnsinn“, in dem Junior und Yanga seit einiger Zeit leben. Die Mutter soll nach Locks Angaben nach der Haft nach Kamerun abgeschoben werden. „Und damit auch ihre beiden Kinder“, sagt Lock, da ihr Bleiberecht an das der Mutter gebunden sei. Zwar hatte die Härtefallkommission zunächst entschieden, dass die beiden bleiben dürfen. „Doch dann hat Innensenator Ehrhart Körting sich dagegen ausgesprochen: mit der Begründung, dass die Kinder einer Straffälligen hier nicht weiter alimentiert werden dürfen“, so Lock.

Die Innenverwaltung wollte sich gestern nicht zu dem Fall äußern. „Wir kommentieren keine Einzelfälle. Der Senator kommt sonst in eine Rechtfertigungsposition“, sagte ein Sprecher gestern. tabu

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