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Prozess: 41-Jährige wollte Großmutter töten

Die Enkelin der todkranken Frau soll versucht haben, ihrer Großmutter durch eine Insulinspritze den Tod zu erleichtern. Eine Krankenschwester entriss ihr im letzten Moment die Spritze.

Berlin - Wegen versuchten Totschlags an ihrer Großmutter muss sich eine 41 Jahre alte Frau vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Frau soll im August 2006 versucht haben, ihrer 91 Jahre alten, todkranken Großmutter eine Insulinspritze zu verabreichen, um den Sterbevorgang zu beschleunigen. Bevor es dazu kam, entriss eine Krankenschwester der 41-Jährigen die Spritze. Die Oma starb noch am selben Tag eines natürlichen Todes.

Die Angeklagte räumte ein, eine Insulinspritze zum Krankenbesuch ins Pflegeheim in Hohenschönhausen mitgenommen zu haben. Sie habe sich aber am Bett nicht mehr vorstellen können, ihre Oma tatsächlich zu spritzen. Der Gesundheitszustand der Großmutter sei an dem Tag «extrem schlimm» gewesen. Sie habe bei jeder Berührung vor Schmerz gezuckt. Eine Spitze hätte ihr sehr weh getan, betonte die Frau. Am Vormittag habe die Oma bei einem Krankenbesuch nicht einmal ihre eigenen Tochter erkannt.

Das Insulin hatte die Angeklagte nach eigenen Angaben aus der Praxis eines befreundeten Arztes mitgenommen - "mit dem Gedanken, der Oma damit vielleicht helfen zu können". Sie habe gehört, dass man davon friedlich einschläft. Der Prozess wird nächsten Dienstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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