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Prozess: Anklage gegen Polizistenmörder erhoben

Im Fall des Mitte März getöteten Polizisten Uwe Lieschied ist Anklage gegen die Tatverdächtigen erhoben worden. Einer der beiden türkischen Männer hat die tödlichen Schüsse bereits gestanden.

Berlin - Die Männer im Alter von 30 und 40 Jahren müssten sich unter anderem wegen gemeinschaftlichen Mordes in Verdeckungsabsicht und versuchten Mordes vor Gericht verantworten, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald am Mittwoch. Außerdem werde ihnen schwerer Raub, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Die Tatverdächtigen sollen laut Anklageschrift am Abend des 17. März zunächst eine 51 Jahre alte Frau in der Flughafenstraße in Neukölln überfallen haben, weil sie die zuvor in einer Kneipe beobachtete Frau im Besitz eines größeren Geldbetrages glaubten. Sie raubten der Frau 50 Euro. Schon bei dieser Tat sollen die Angeschuldigten eine Schusswaffe, einen Elektroschocker und ein Pfefferspray einsatzbereit mit sich geführt haben.

Schüsse auf der Flucht

Als die Männer vom Tatort flüchteten, fielen sie einer zivilen Polizeistreife auf. Im Lauf der Verfolgung soll der 40-Jährige acht Schüsse auf zwei Beamte abgegeben haben. Während ein Polizist hinter einem Auto Deckung fand, wurde der 42 Jahre alte Polizeihauptkommissar Lieschied tödlich am Kopf getroffen. Der 40-Jährige hat nach Worten des Sprechers die Schüsse auf die Beamten gestanden. Der 30-Jährige habe sich nicht geäußert.

Die am 25. März festgenommenen Tatverdächtigen sollen sich in den Monaten vor der Tat mehrfach zur Begehung von Straftaten verabredet haben. In einem weiteren Verfahren wird gegen sie wegen eines bewaffneten Überfalls auf ein Lebensmittelgeschäft in Mariendorf Ende Februar ermittelt.

Ein Termin zur mündlichen Hauptverhandlung vor der zuständigen Schwurgerichtskammer am Landgericht Berlin steht den Angaben zufolge noch nicht fest. (tso/ddp)

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