zum Hauptinhalt

Berlin: Prozess: Auftragsmord aus Eifersucht?

Sportlehrer sei er und ein promovierter Pädagoge, sagte der 48-jährige Ukrainer Yevgen P. gestern vor dem Berliner Landgericht.

Sportlehrer sei er und ein promovierter Pädagoge, sagte der 48-jährige Ukrainer Yevgen P. gestern vor dem Berliner Landgericht. Dann schwieg er. Er werde sich "erst einmal nicht äußern", erklärte der wegen Anstiftung zum Mord Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft sieht in P. den Drahtzieher des Anschlags auf den Kosmetiksalon "Planet Nails" an der Passauer Straße in Schöneberg. Dabei kam seine 36-jährige Ehefrau ums Leben, vier weitere Frauen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Ukrainer soll einen Killer auf Stella K. angesetzt haben, weil er sich nicht damit abfinden konnte, dass sie ihn verlassen hatte.

Es war am 14. Dezember vergangenen Jahres, mitten im Einkaufstrubel zur Weihnachtszeit. Kurz nach 18.30 Uhr betrat der unbekannte, maskierte Täter das Kosmetikstudio. Zielgerichtet ging er auf Stella K. zu und feuerte mehrere Schüsse ab. Die Ukrainerin erlitt einen tödlichen Herzdurchschuss, eine andere Frau wurde am Arm getroffen. Auf der Flucht zündete der Schütze eine Handgranate und warf sie ins Studio. Drei weitere Frauen wurden durch umherfliegende Splitter schwer verletzt.

Stella K., die im "Planet Nails" arbeitete, hatte sich von Yevgen P. getrennt und war mit dem Sohn aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Daraufhin soll der Angeklagte sie mehrfach bedroht haben.

Dem Gericht steht nun ein schwieriger Indizienprozess bevor. Der Verteidiger von P. kritisierte, die Ermittler hätten sich frühzeitig auf P. als Drahtzieher festgelegt und nicht mehr ernsthaft nach einem anderen Motiv gesucht. Der Ukrainer bestritt gegenüber der Polizei die Vorwürfe.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false