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Prozess ausgesetzt: Bedrohung? Frisbeespieler Alberto fühlt sich nicht schuldig

Der Richter wollte das Verfahren einstellen - Alberto sollte 30 Stunden soziale Arbeit leisten. Doch der Frisbeespieler lehnte ab und sagte, das sehe er nicht ein.

Im Fall des wegen Beamtenbedrohung angeklagten Kreuzbergers Herbert Schmidt alias Alberto hat das Amtsgericht Tiergarten am Dienstag entschieden, das Verfahren auszusetzen. Den Vorschlag des Richters, das Verfahren einzustellen, lehnte Schmidt ab. Im Gegenzug sollte er 30 Stunden soziale Arbeit leisten und zusichern, von weiteren Schreiben an das Jugendamt Bamberg abzusehen. „Das sehe ich nicht ein“, sagte Schmidt, „ich fühle mich nicht schuldig.“ Nun wird ein neuer Verhandlungstermin festgesetzt, zu dem auch Zeugen des Jugendamts Bamberg geladen werden sollen.

Schmidt ist als Frisbeespieler unter dem Namen Alberto im Görlitzer Park bekannt. Den Großteil seiner Kindheit hat er im Heim verbracht. Dort wurde er von seiner Schwester getrennt, die er seither zu finden versucht. In einem Brief an das Jugendamt hatte Schmidt geschrieben: „Eher laufe ich Amok, als dass ich aufhöre, meine Schwester zu suchen.“ Das Amt hatte sich geweigert, Adressdaten herauszugeben. Die Empfänger fühlten sich bedroht und erstatteten Anzeige.

Schmidt beteuert: „Ich wollte nur meine Verzweiflung ausdrücken.“ Er hat sich jetzt einen Anwalt genommen. mch

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