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Gina-Lisa Lohfink in Begleitung ihrer Anwälte im Berliner Amtsgericht Tiergarten.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Prozess gegen frühere GNTM-Kandidatin: Gina-Lisa Lohfink bricht nach Verhandlung zusammen

Das Model Gina-Lisa Lohfink muss sich dem Vorwurf der falschen Verdächtigung stellen. Der erste Prozesstag verlief turbulent.

High Heels mit Plateausohle, Shorts in Wickel-Optik, große Sonnenbrille und die schwarze Bluse recht hoch geschlossen: Mit Gina-Lisa Lohfink wehte ein kleiner Promi-Hauch über den trüben Gerichtsflur. Kameras vor dem Model und auch im Schlepptau der einstigen „Germany’s next Topmodel“-Kandidatin. Dann Tränen der 29-Jährigen im Blitzlichtgewitter: „Ich kann nicht verstehen, warum ich auf der Anklagebank sitze - man wird vom Opfer zum Täter gemacht.“ Schließlich Tumult auf dem Flur und ein Kreislaufzusammenbruch des Models. Der erste Prozesstag hatte es in sich.

Gina-Lisa Lohfink wehrt sich vor dem Amtsgericht Tiergarten gegen den Vorwurf der falschen Verdächtigung. Der steht seit langem im Raum und führt zu der Frage, was in einer Partynacht im Juni 2012 wirklich geschah. Videosequenzen waren danach aufgetaucht. Sie zeigten das Model beim Sex mit zwei Männern. Sie erstattete Strafanzeige. Die sexuellen Handlungen seien gegen ihren Willen erfolgt, gab sie zu Protokoll. Zudem habe sie die Vermutung geäußert, dass ihr heimlich K.O.-Tropfen verabreicht wurden. Sie habe einen Filmriss erlitten. Gegen die Männer wurde wegen Verdacht auf Vergewaltigung ermittelt. Die Verwürfe erhärteten sich nicht.

"Ich hatte mehr als genug Sex"

Ärger mit der Justiz aber bekam Lohfink. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ die zuständige Amtsrichterin einen Strafbefehl. 24 000 Euro sollte das Model zahlen – 90 Tagessätze zu je 400 Euro. Sie aber legte Einspruch ein.

Klein beigeben wolle sie nicht, so die 29-Jährige, die nicht Topmodel wurde, aber danach im Reality-TV zu sehen war. Sie sei kein Kind von Unschuld. „Ich hatte mehr als genug Sex, schönen Sex.“ Doch die beiden Männer hätten sie nicht aus der Wohnung gelassen. „Ich schrie nach der Polizei.“ Nach und nach seien solche Erinnerungen zurückgekehrt.

Mit einem Eklat endete der erste Prozesstag. Zuhörer sollen heimlich während der Verhandlung gefilmt haben. Vor dem Flur dann Beschimpfungen. Bis Lohfink medizinische Hilfe brauchte. Am 27. Juni sollen Zeugen befragt werden

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