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Berlin: Prozess gegen Landowsky am 29. Juli

Das Gericht hat entschieden: Am 29. Juli beginnt der Prozess gegen den früheren CDU-Fraktionschef und Berlin-Hyp-Vorstand Klaus Landowsky sowie 13 weitere ehemalige Bankmanager – wegen Verdachts der Untreue im besonders schweren Fall.

Das Gericht hat entschieden: Am 29. Juli beginnt der Prozess gegen den früheren CDU-Fraktionschef und Berlin-Hyp-Vorstand Klaus Landowsky sowie 13 weitere ehemalige Bankmanager – wegen Verdachts der Untreue im besonders schweren Fall. In der Affäre um zweifelhafte Kredite für die Immobilienfirma Aubis werden acht ehemalige Vorstände der Berlin Hyp beschuldigt und sechs teils nicht mehr aktive Aufsichtsräte. Außerdem muss sich ein Abteilungsleiter wegen Beihilfe verantworten. Unter den Angeklagten sind auch die früheren Chefs der Bankgesellschaft Wolfgang Steinriede und Wolfgang Rupf.

Sie haben sich künftig jeweils mittwochs und freitags im Landgericht einzufinden. Die Strafkammer hat den Prozess bislang bis Mitte Februar 2006 terminiert. Allerdings hat das Gericht bereits angedeutet, dass sich das Verfahren auch länger hinziehen könnte. Es dürfte eng werden auf der Anklagebank: Neben den 15 Beschuldigten werden rund 30 Verteidiger Platz nehmen. 750 Seiten umfasst die Anklageschrift, die zum Auftakt verlesen wird. Allein elf Verhandlungstage hat das Gericht angesetzt, um jeden der Angeklagten zu Wort kommen zu lassen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Bankern vor, in den 90er Jahren gesetzeswidrig Kredite von insgesamt 470 Millionen Mark an das Immobilienunternehmen Aubis vergeben zu haben. Dadurch hätten sie ein Vermögen in Höhe von 153 Millionen Mark gefährdet. Bislang haben die Bank-Manager zu den Vorwürfen geschwiegen oder sie bestritten. Als „weit hergeholt und beleidigend“ bezeichnet auch das damalige Hyp-Aufsichtsratsmitglied Steinriede die Anklage. Bei der Kreditvergabe habe es sich aus damaliger Sicht „um ein vertretbares Risiko bei guten Ertragschancen“ gehandelt. Über den Ausgang des Prozesses mache er sich deshalb „überhaupt keine Sorgen“, sagt Steinriede: „Das wird ein Freispruch.“

Die risikoreichen Immobiliengeschäfte der Bankgesellschaft und ihrer Tochterfirmen hatten zu Verlusten in Milliardenhöhe geführt. Die umstrittenen Kredite und eine zeitnahe Barspende von zwei Aubis–Managern an die CDU hatten den größten Finanzskandal der Berliner Nachkriegsgeschichte ausgelöst. An der Bankenkrise zerbrach 2001 die Koalition von CDU und SPD.

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