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Berlin: Prozess gegen Waffen-Bastler beginnt

Werner B. sprengte im April fast sein Kreuzberger Wohnhaus

Werner B. hat schon zu DDRZeiten gerne mit Sprengstoff hantiert. Im April geriet er dann in die Schlagzeilen, weil er beinahe sein Kreuzberger Wohnhaus gesprengt hätte. Jetzt wird dem 59-Jährigen der Prozess gemacht. Ab Dienstag muss er sich vor der Großen Strafkammer des Landgerichts verantworten. Die Anklage lautet auf Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz sowie fahrlässiges Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.

Werner B. hatte in seiner Wohnung in der Kreuzberger Kloedenstraße und im dazugehörigen Keller 349 selbst gebaute Handgranaten, 176 Kilogramm Explosivstoffe, zwei Maschinenpistolen, insgesamt 67 Pistolen, Revolver oder Gewehre sowie mehr als 18000 Schuss Munition liegen. Die voll funktionstüchtigen Handgranaten soll Werner B. über Jahre hinweg in selbst entwickelten Baureihen hergestellt haben. Als er am 31. März bei seiner Bastelei im Keller einmal unaufmerksam war, flog ihm der Sprengsatz um die Ohren; er selbst wurde schwer verletzt, Teile des Kellers zerstört. Beinahe hätte es eine Kettenreaktion gegeben, die im schlimmsten Falle das ganze Mietshaus hätte zerstören können. Zu DDR-Zeiten wurde Werner B. bereits zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt; damals hatte er seine selbst gebastelten Waffen auf einem Acker ausprobiert, war dabei von Genossenschaftsbauern erwischt worden und hatte sie mit einer Waffe bedroht. Nach dem Ende der Haft wurde er in den Westen abgeschoben. fk

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