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Angeklagte im Fall Jonny K.

© dpa

Prozess im Fall Jonny K.: Fünf der Angeklagten voll schuldfähig

Bisher haben die Angeklagten im Prozess um Jonny K. bestritten, für die tödlichen Verletzungen des junges Mannes verantwortlich zu sein. Ein Gutachter hat jetzt festgestellt: Zu viel Alkohol kann bei der Mahrzahl der Beschuldigten nicht als Ausrede dienen.

Fünf der jungen Männer, die im Prozess um die tödliche Prügelattacke auf den 20-jährigen Jonny K. vor Gericht stehen, waren zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig. Das ging am Montag aus Einschätzungen eines Gutachters hervor, der sich mit dem mutmaßlichen Alkoholkonsum der damals 19- bis 24-Jährigen befasst hat. Nur bei Bilal K., dem ältesten Angeklagten, sei eine verminderte Schuldfähigkeit ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Bei ihm sei von 2,4 Promille Alkohol im Blut zum Tatzeitpunkt auszugehen.

Der psychiatrische Gutachter sagte, es sei vermutlich ein Geschehen, das durch „nicht nachvollziehbare Aggressionen“ ausgelöst wurde. Überschüssige Kraft und überschüssiges Adrenalin hätten sich „kurzfristig ausgetobt“.

Jonny K. war laut Anklage in der Nacht zum 14. Oktober am Alexanderplatz in Mitte angegriffen worden, als er einem Freund helfen wollte. Er starb kurz darauf an massiven Hirnblutungen. Die sechs Angeklagten haben eine Verantwortung für die tödliche Verletzung des jungen Mannes bestritten.

Sie müssen sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge sowie Körperverletzung vor einem Jugendgericht verantworten. Der Beginn der Plädoyers zeichnet sich ab. Der Prozess geht an diesem Donnerstag weiter.

Kerstin Gehrke

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