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Prozess im Kriminalgericht: Diebische Pflegerin muss hinter Gitter

Sie entwendete Wohnungsschlüssel und bestahl systematisch Senioren, die in ihrer Obhut waren: Für diese ,,erschreckende Gewissenlosigkeit", so das Gericht, muss eine Pflegerin nun vier Jahre hinter Gitter.

Tränenreich saß Agata F., die diebische Pflegekraft, auf der Anklagebank im Kriminalgericht Moabit. Doch die  Gefühlskälte, die sie jahrelang gegenüber hilfsbedürftigen Senioren an den Tag legte, bringt sie hinter Gitter. Vier Jahre Gefängnis ergingen gegen die 37-jährige Frau. Ihr Ehemann bekam zweieinhalb Jahre Haft als Komplize bei sechs der 22 Taten. „Beide müssen sich ein erschreckendes Maß an Gewissenlosigkeit vorwerfen lassen“, hieß es im Urteil.

Die Frau erbeutete Geld, Schmuck und Gemälde

Agata F. war seit 2006 im Gesundheitswesen tätig. Drei Jahre später begann die unglaubliche Serie. Erstes Opfer wurde eine 95-jährige Rentnerin, die Agata F. als Mitarbeiterin einer Sozialstation besuchte. Kurz darauf beklaute sie eine 82-Jährige. Gemälde im Wert von 71000 Euro verschwanden aus deren Wohnung. Zwar kam es 2009 zu einer Hausdurchsuchung bei den Eheleuten. Dreist aber stahlen die Pflegekraft und ihr Mann weiter - um sich ein „schönes Leben“ zu finanzieren mit Autos, Haus, Reisen.    

In den meisten Fällen nutzte Agata F. ihre Tätigkeit in verschiedenen Kliniken als Krankenpflegerin in Ausbildung, um aus den Taschen gerade operierter Senioren Wohnungsschlüssel zu nehmen. Sie oder der 40-jährige Dominik F. räumten aus. Das Duo erbeutete Geld, Schmuck und Gemälde im Gesamtwert von 140000 Euro.

„Die schwächsten Glieder der Gesellschaft wurden systematisch bestohlen“, so die Richter. Agata F. hatte das zugegeben. „Die Menschen haben mir vertraut, ich habe das missbraucht“, schluchzte die zweifache Mutter nach sechs Monaten in U-Haft. Das Urteil entsprach im Wesentlichen dem Antrag der Anklage.  

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