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Berlin: Prozess nach Dauerstreit mit Nachbarn

„Die anderen haben nicht die Wahrheit gesagt“, versicherte Horst H. den Richtern.

„Die anderen haben nicht die Wahrheit gesagt“, versicherte Horst H. den Richtern. Nicht er habe die Nachbarn grundlos angegriffen, vielmehr sie ihn. Der 63jährige Rentner, der sich wegen einer Serie von Angriffen in der Nachbarschaft vor dem Landgericht verantworten muss, drehte gestern den Spieß um. Er zählte Schläge auf, die ihn getroffen hätten, sprach von Beleidigungen und Hänseleien, die er habe einstecken müssen. Nur eines gab er zu: „Ich habe auf meinem Grundstück gebaut und war auch mal laut.“

Horst H. soll seine Nachbarn im Mackebenweg in Rudow jahrelang mit Lärm, hässlichen Pöbeleien und zuletzt auch gefährlichen Angriffen traktiert haben. Im September letzten Jahres riss er einen zwölfjährigen Jungen vom Fahrrad. Er soll sich auf Steven geworfen und ihn gewürgt haben. „Ich wollte ihn nur festhalten, habe ihn aber nicht gewürgt“, sagte H. nun vor Gericht. Steven wurde gestern als erster Zeuge in dem Prozess um insgesamt acht Vorfälle gehört. „Herr H. drückte mit beiden Händen zu, bis ich keine Luft mehr bekam“, erklärte der Schüler. Nachbarn hätten seine Schreie gehört und ihn gerettet. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. K. G.

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