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Prozess: Neffe wegen Messerstichen auf Onkel vor Gericht

Wegen eines Messerangriffs auf seinen Onkel muss sich ein 25-jähriger Türke vor dem Berliner Landgericht verantworten. Das Opfer ist seit dem Angriff gelähmt.

Berlin - Dem kurdischstämmigen Mann wird schwere Körperverletzung vorgeworfen. Er soll im Juli vergangenen Jahres seinem 40-Jährigen Onkel in dessen Bäckerei in Prenzlauer Berg mit einem Küchenmesser in den Hals gestochen haben. Das Opfer ist seither gelähmt. Der Stich ging so tief, dass die Wirbelsäule des Bäckers verletzt wurde. Im Prozess wollte sich der Angeklagte zu den Vorwürfen nicht äußern.

Dem Staatsanwalt zufolge war nach Ladenschluss zwischen dem späteren Opfer und dessen Vater ein Streit wegen Geldforderungen des Finanzamtes entbrannt. Warum sich der Angeklagte eingemischt habe, sei nicht bekannt. Laut Anklage trat der 25-Jährige hinter den Verkaufstresen, griff sich ein Brotmesser und stach damit "zielgerichtet" auf seinen Onkel ein. Bevor er flüchtete, rief er noch den Notarzt.

Der aus Duisburg kommende Angeklagte hatte damals zeitweise in der Bäckerei seines Onkels ausgeholfen. Er ist wegen Gewalttätigkeiten vorbestraft. Als 17-Jähriger wurde er wegen einer ähnlichen Messerattacke zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Ein Gutachter hatte ihn damals als einen "leicht kränkbaren" und zu "Überreaktionen" neigenden Jugendlichen beschrieben. Der Prozess wird am 4. Juni fortgesetzt. (tso/ddp)

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