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Berlin: Prozess um misshandeltes Baby 24-Jähriger leugnet, Kind geschüttelt zu haben

Keine Stunde hatte die Mutter ihr Baby bei ihrem Lebensgefährten Angelo J. gelassen.

Keine Stunde hatte die Mutter ihr Baby bei ihrem Lebensgefährten Angelo J. gelassen. Als sie vom Zahnarztbesuch zurück in die gemeinsame Spandauer Wohnung kam, war das dreieinhalb Monate alte Mädchen bewusstlos. Die Ärzte stellten ein so genanntes Schütteltrauma fest. Die Kleine soll seitdem spastisch gelähmt sein. Dafür war nach Auffassung der Staatsanwaltschaft der 25jährige J. verantwortlich. Vor dem Amtsgericht Tiergarten sagte er gestern: „Ich dachte, wenn ich es leicht rüttele, wird das Kind wieder zu sich kommen.“

Nach Version des Angeklagten stand er am Morgen des 7. Oktober letzten Jahres im Badezimmer und rasierte sich gerade, als er aus dem Wohnzimmer ein „Hecheln“ gehört haben will. Es habe sich angehört, als würde jemand ersticken, meinte der arbeitslose Mann. Als er ins Zimmer kam, sei das Baby „total verkrampft“ und blau im Gesicht gewesen. Er will den Kopf der Kleinen mit zwei Fingern gestützt und sie dann „ein bisschen gerüttelt“ haben. Ganz kurz sei das Kind daraufhin aufgewacht, dann aber wieder „in Trance“ gefallen. Die Mutter des Mädchens, das jetzt wie seine drei Jahre ältere Schwester in einer Pflegefamilie lebt, beschrieb ihren damaligen Partner als „Papa, wie er sein soll“. Der Prozess wird am 14. November fortgesetzt. K.G.

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