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Prozess um versuchten Totschlag: In der Kita stach der Vater auf die Mutter ein

Vor den Augen der gemeinsamen Tochter stach ein 31-Jähriger auf seine Lebensgefährtin ein. Jetzt steht er vor Gericht

Die junge Mutter wollte ihre kleine Familie irgendwie retten. Sie hielt viel aus, sie nahm gegen alle Vernunft massive Demütigungen hin. „Ich wollte, dass das mit unserer Tochter funktioniert“, sagte sie nun als Opfer vor Gericht. Sie hatte ihren Ex-Lebensgefährten schließlich im Oktober wegen Vergewaltigung angezeigt und war bis Dezember in ein Frauenhaus geflohen. Es wurde danach friedlicher. Doch Frank P. lauerte Sandra K. am 19.März auf, als sie die gemeinsame Tochter in die Kita bringen wollte. Im Treppenhaus stach er zu. Vor den Augen des Kindes.

Der 31-Jährige sah kaum auf, als sein Verteidiger nun das Geständnis verlas. „In mir kam damals alle angestaute Wut hoch“, ließ P. im Prozess um versuchten Totschlag sowie Vergewaltigung erklären. Er habe „rot gesehen“, er könne sich an die Details der Tat aber nicht erinnern. Zwei anderen Vätern war es gelungen, ihn von seinem Opfer wegzuzerren.

Etwa sieben Jahre hatten P. und die 27-jährige Sandra K. zusammen in einer Wohnung in Treptow gelebt. Er sei schnell aggressiv geworden, sagte die Frau im Prozess. Er habe sie gegenüber Freunden schlecht gemacht, sie „klein gehalten“. Für die Familie habe sie das hingenommen. P. habe ihr dann im Juni 2013 eine Affäre unterstellt, die es nicht gab. Sie habe sexuelle Gewalt über sich ergehen lassen. Bis zur Anzeige im Herbst. Vor der Kita verlangte P. ein Gespräch. Er drohte mit einem Messer. „Hoffentlich tut er der Kleinen nichts“, zitterte Sandra K. Dann stach er zu, traf Kopf und Gesicht. Sie habe auf dem Boden gelegen, so die Frau, Schreie gehört: „Meine Mama!“

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