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Pflegepersonal soll eigentlich vertrauensvoll sein, das nutzte eine Pflegerin schamlos aus.

© DPA

Prozessbeginn in Berlin: Pflegerin bestahl Senioren

Eine Pflegerin und ihr Ehemann stehen in Berlin vor Gericht, sie sollen über Jahre in Wohnungen von Patienten eingebrochen sein. Die Wohnungsschlüssel besorgten sie sich direkt neben den Krankenbetten.

Die Frau stand als Pflegekraft am Bett gerade operierter Senioren oder kam zu ihnen nach Hause. Die Gier aber begleitete sie. Agata F. hat jahrelang ältere Menschen bestohlen. Für die perfide Masche nutzte die 37-Jährige zumeist ihre Arbeit in Krankenhäusern, um sich Wohnungsschlüssel von Patienten einzustecken. Sie oder ihr Ehemann machten dann lange Finger: Geld und Schmuck steckten sie ein oder hängten wertvolle Gemälde ab. „Mir war nicht bewusst, was ich da anrichte“, schluchzte die Frau nun vor dem Landgericht und gab die Vorwürfe zu.

In viereinhalb Jahren klauten sich Agata F. und ihr mitangeklagter Ehemann ein kleines Vermögen zusammen. Knapp 162.000 Euro beträgt der Gesamtwert der Beute. Sie verjubelten es. Das Geld sei in ein „schönes Leben“ geflossen und in die von dem 40-jährigen Dominik F. angestrebte Selbständigkeit mit Café. Sie habe sich „unter Druck gefühlt“. Seit einem halben Jahr sitzt sie in U-Haft.

Die Serie begann in der Wohnung einer 95-Jährigen in Zehlendorf. Agata F. sollte der Dame helfen. Sie stahl im September 2009 Schmuck für 2000 Euro. Später, als sie Praktika in Kliniken machte, fischte sie Wohnungsschlüssel aus Nachttischen von Patienten. Wenn niemand zu Hause war, räumte sie oder der mitangeklagte Mann dreist aus. Das Urteil wird für Mittwoch erwartet.

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