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Prozesse: Zechkumpanen in die Ohren gebissen

Wegen Körperverletzung muss sich ein 49 Jahre alter Mann vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Der arbeitslose Orthopädietechniker ist angeklagt, im April 2004 einem Zechkumpanen ein Stück Ohr abgebissen zu haben.

Berlin - Der Mann hatte versucht, den 49-Jährigen von Schlägen gegen dessen Verlobte abzuhalten. Einem weiteren Mann soll ebenfalls ins Ohr gebissen worden sein, als er dem anderen Opfer habe helfen wollen. Der Angeklagte sagte vor Gericht aus, er habe sich nur gewehrt, weil er zuvor angegriffen worden sei.

Er habe mit seiner Verlobten nach Hause gehen wollen, als das spätere Opfer ihm den Arm um den Hals gelegt habe. "Der hat mich gewürgt. Da hab ich mich umgedreht und ihm ins Ohr gebissen, damit er mich loslässt", sagte der Langzeitarbeitslose. Er beteuerte, seine Verlobte gar nicht angefasst zu haben. In die Auseinandersetzung habe sich außerdem ein "Wichtigtuer" eingemischt, der ihn ständig geschubst und ihm ins Gesicht griffen habe, führte der Angeklagte an. Da sei ihm "die Sicherung durchgebrannt", und er habe auch ihm ins Ohr gebissen.

Der heute in Hamburg lebende Geschädigte reagierte im Prozess ziemlich gelassen. Er nehme es dem Angeklagten den Biss nicht übel. "Passiert ist passiert", sagte der 64-Jährige. Vor dem Spandauer Rathaus, wo die Tat passierte und sich damals täglich mehrere Trinkkumpane trafen, habe es häufiger "Kabbeleien" gegeben.

Das Opfer mutmaßte, dass der Angeklagte "sauer" auf ihn war, weil er zuvor mit dessen Verlobter geredet habe. Als er sich nach einer Bierflasche bückte, habe ihn der 49-Jährige angesprungen. Von dem Biss hatte er eigenen Angaben zufolge nichts gemerkt. Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt. (tso/ddp)

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