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Psychokonzern: Scientology plant Deutschlandoffensive

Die Expansion des Psychokonzerns Scientology in der Hauptstadt hat einen ganz bestimmten Grund: Angeblich soll der Sitz in Berlin zu einer der wenigen Eliteeinheiten der Organisation gemacht werden. Ziel soll sein, noch mehr Geld zu verdienen und besser zu infiltrieren.

Der deutsche Sitz der Scientology in Berlin soll nach Angaben eines Aussteigers zu einer der Eliteeinheiten der Organisation aufgewertet werden, von denen es weltweit nur ein Dutzend gibt. Der Scientology-Aussteiger Christian Markert sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", wenn Berlin dies im internen Wettbewerb um gute Statistiken schaffe, "wäre das ein riesiger Erfolg" für die Organisation. Denn Deutschland gelte wegen seines Widerstandes gegen Scientology als großer "Unterdrücker". Als Eliteeinheit könnte die Berliner Organisation höhere Ausbildungsstufen anbieten und mehr Geld verdienen.

Zudem will die der profitorientierte Psychokonzern laut Markert die "Infiltration" von Behörden, Schulen und Wirtschaft noch raffinierter angehen. Als Reaktion auf die zunehmend geforderten Distanzierungen sollen und dürfen Scientologen sich demnach künftig weniger als bisher offen bekennen und mehr lügen. Zudem sollen die Bücher Markert zufolge überarbeitet werden. Besonders aus den Management-Leitfäden sollen Elemente des Sektengründers Ron Hubbard entfernt werden, um ihre Herkunft zu verschleiern.

Die neuen Strategien werde der Chef David Miscavige auf dem Jahrestreffen der höchsten Scientologen kommenden Freitag in Los Angeles verkünden, sagte Markert dem Magazin. Markert kam nach eigenen Angaben über Wirtschaftsseminare zur Scientology und arbeitete dort sieben Jahre lang hauptamtlich, zuletzt in Buffalo in den USA unter anderem im internen Geheimdienst OSA. Markert stand vor dem Sprung in die Scientology-Zentrale in Los Angeles. Vor wenigen Tagen verließ er heimlich die Organisation und flog nach Hamburg. (mit ddp)

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