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Berlin: Pünktlich durch den Grunewald

Die S-Bahn hat Probleme, bald fällt der RE aus – aber immerhin: Die Hälfte der Bauarbeiten ist geschafft.

Berlin/Potsdam - Auch das gibt es noch: Ein gutes halbes Jahr vor der vorgesehenen Wiederaufnahme des Regionalverkehrs zwischen Charlottenburg und Wannsee sind die Sanierungsarbeiten an der Strecke durch den Grunewald nach Angaben von Projektleiter Peter Beier im Zeit- und Kostenplan. Bleibt es dabei, können die Züge hier im Dezember wieder fahren. Der Verkehr ist seit dem vergangenen Dezember unterbrochen. Bis Anfang November müssen sich dagegen die Fahrgäste der S-Bahn noch gedulden, die so lange mit einem eingeschränkten Betrieb klarkommen müssen. Allerdings will die S-Bahn die Züge demnächst pünktlicher als jetzt fahren lassen und Ausfälle vermeiden.

Für rund 45 Millionen Euro werden die Gleise der Fern- und Regionalbahn im Grunewald saniert. Acht Brücken mit zusammen 17 sogenannten Überbauten müssen dabei erneuert werden. Dazu gehören auch die Kreuzungsanlagen der S 1 (Oranienburg–Wannsee) und der S 7 (Ahrensfelde–Potsdam) am Bahnhof Nikolassee. Wegen des Neubaus ist die S 1 derzeit zwischen Nikolassee und Wannsee unterbrochen. Fahrgäste müssen in die S 7 umsteigen und dabei einen langen Weg durch den Bahnhof zurücklegen.

Oft klappt aber der Anschluss nicht, weil die Züge dort Verspätung haben. Dies bringt den gesamten Fahrplan der Linie durcheinander. Weil wegen der Baustelle in diesem Bereich für beide Richtungen nur auf einem Gleis gefahren werden kann, muss bei Verspätungen auch der Gegenzug warten, was zu weiteren Verspätungen führt. Das Problem wird verschärft, weil es auch zwischen Wannsee und Potsdam zum größten Teil nur ein Gleis gibt – mit den entsprechenden Einschränkungen. Werden die Lücken im Fahrplan zu groß, lässt die S-Bahn Fahrten vorzeitig enden. Fahrgäste müssen auf den nächsten Zug warten.

Um den Betrieb zu stabilisieren, will die S-Bahn nun den am Ostbahnhof stationierten Reservezug in Charlottenburg aufstellen. Bei größeren Verspätungen fährt dieser Reservezug dann vor dem unpünktlichen Zug nach Fahrplan in Charlottenburg ab. So bleibt der Verkehr auf der Strecke nach Potsdam pünktlich. Allerdings wird dies erst funktionieren, wenn es genügend Fahrzeuge für einen Reservezug gibt. Den Zeitpunkt konnte ein Sprecher am Freitag nicht sagen.

Die S-Bahn will den Betrieb stabilisieren, weil vom 8. Juni bis 3. August noch mehr Fahrgäste auf die rot-gelben Züge angewiesen sein werden. Dann fallen wegen Bauarbeiten im Bahnhof Wannsee auch die Züge des RE 1 zwischen Wannsee und Potsdam aus, die bisher etwa halbstündlich fahren. Zudem werden vom 22. Juli bis 3. August die Züge des RE 7 zwischen Medienstadt Babelsberg und Wannsee durch Busse ersetzt.

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