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Berlin: Putin in Deutschland: Der russische Präsident besucht das Treptower Ehrenmal

"Die Idee der Unsterblichkeit, des lichten Gedenkens an die gefallenen sowjetischen Soldaten und die Größe der internationalen Befreiungsmission der Sowjetarmee" sollte das Mahnmal im Treptower Park widerspiegeln, das Putin besuchen wird. Der Stalin-Preisträger Jewgeni Wutschetitsch gewann 1948 den Architekturwettbewerb für die zentrale Gedenkstätte, die aus dem Granit der NS-Reichskanzlei gebaut wurde.

"Die Idee der Unsterblichkeit, des lichten Gedenkens an die gefallenen sowjetischen Soldaten und die Größe der internationalen Befreiungsmission der Sowjetarmee" sollte das Mahnmal im Treptower Park widerspiegeln, das Putin besuchen wird. Der Stalin-Preisträger Jewgeni Wutschetitsch gewann 1948 den Architekturwettbewerb für die zentrale Gedenkstätte, die aus dem Granit der NS-Reichskanzlei gebaut wurde. Die Parkanlage entwarf ein deutscher Gartenbauingenieur, eine Baumschule aus Marienfelde lieferte 200 Pyramidenpappeln. Über 5000 Sowjetsoldaten fanden in Treptow ihre letzte Ruhestätte.

Wer für den 13 Meter hohen Bronzesoldaten Modell gestanden hat, darum ranken sich bis heute Legenden. 1966 meldete sich das ehemalige Armee-Mitglied Iwan Odartschenko zu Wort. Er sei wegen seines "typisch russischen Gesichts" ausgewählt worden. Wie dem auch sei: Das Fundament unter dem Soldatenstandbild ist seit langem schief und morsch. Die Sanierungsarbeiten, die der Ost-Berliner Magistrat 1968 veranlasste, waren nur Pfusch am Bau. Nach dem Mauerfall musste für Treptow und die beiden anderen großen Mahnmale in Tiergarten und Schönholz eine neue Schadensliste aufgestellt werden: Unsichere Fundamente, defekte Leitungen, undichte Dächer usw. legten eine Grundinstandsetzung nahe, über deren Finanzierung sich das Land Berlin - als Eigentümer - und der Bund viele Jahre lang stritten.

Für die Erhaltung von Soldatengräbern und Grabanlagen gibt es ein Gesetz, das den Bund zur Pflege verpflichtet. Im Vertrag "über Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit" zwischen Deutschland und der UdSSR vom 9. November 1990 erklärte die Bundesregierung, "dass die auf deutschem Boden errichteten Denkmäler, die den sowjetischen Opfern des Krieges und der Gewaltherrschaft gewidmet sind, geachtet werden und unter dem Schutz deutscher Gesetze stehen." Andererseits ist die Denkmalpflege eine Angelegenheit der Länder. Eine abschließende Einigung, wer die 30 Millionen Mark aufbringen muss, die zur vollständigen Sanierung der drei großen Ehrenmäler notwendig sind, gibt es nicht.

Der Bund überwies bisher zehn Millionen Mark; davon flossen sechs Millionen Mark erst im September 1999 aus dem Hauptstadt-Kulturfonds nach Berlin. Das Denkmal in Tiergarten ist fast fertig; es wird schon Rasen gesät und ein Zaun gezogen. In Treptow wird ab Juli für 2,98 Millionen Mark das Fahnenmassiv saniert, auf dem der Bronzesoldat kniet. In Schönholz reicht das Geld nur für Sicherungsmaßnahmen.

za

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