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Berlin: Putztag bei Picasso: Montags ist geschlossen

Immer zum Wochenanfang müssen sich die MoMA-Bilder von den Besuchermassen erholen

Cézanne, Monet, Picasso, Chagall – nie ging eine größere und wertvollere Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) auf Reisen. Ein Höhepunkt im Ausstellungsprogramm der Neuen Nationalgalerie Berlin. Ist das auch Anlass, mit der Tradition des museumsfreien Tages zu brechen? Nicht in Berlin.

„Wir haben tatsächlich kurz mal überlegt, ob wir wegen des MoMA montags öffnen“, sagt KlausDieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. „Aber irgendwann müssen wir ja auch mal Luft holen.“ Katharina von Chlebowski vom Verein der Freunde der Nationalgalerie geht es vor allem um die Bilder: „Wenn so viele Besucher sechs Tage hintereinander durch die Ausstellung gehen, wirkt sich das auf die klimatischen Verhältnisse aus“, sagt sie. „Wir brauchen einen Tag, an dem die Restauratoren kontrollieren, ob die Bilder darauf reagieren.“ Außerdem wird montags geputzt, Fußböden und Bilder werden vom Staub befreit. Londons Museumsbesucher haben es da besser: Dort ist täglich geöffnet. Paris gönnt sich den Dienstag als Ruhetag. Doch auch das echte MoMA in New York hat seit Ende der fünfziger Jahre montags geschlossen.

Ein bisschen Bewegung im Routinebetrieb gibt es in Berlin aber wegen der insgesamt 700000 erwarteten Besucher doch: „Wir werden mit den Abendöffnungszeiten sehr flexibel umgehen. Wenn drei lange Tage nicht reichen, kann problemlos verlängert werden“, sagt Chlebowski. mle

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