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Ooh! Uuuh! Aah! Es ist wieder Pyronale-Zeit.

© dpa

Pyronale 2017: Ein bunter Himmel über Berlin

Am Wochenende hat Berlin einen Knall – dann ist Pyronale auf dem Maifeld. Neu dabei: Ein Mann aus Norwegen. Zu Hause durfte er nicht immer knallen.

Okay, so richtig sommerlich wird’s nicht bei der Pyronale, ziemlich frisch sogar. Allerdings: Ist doch schön, dass man überhaupt Feuerwerk zünden kann, oder? Früher durfte Andreas Helle das nicht.

Andreas Helle ist aus Norwegen angereist. Der Pyrotechniker steht auf dem Maifeld neben dem Olympiastadion, wo am Freitag und Sonnabend die Raketen in den Himmel gejagt werden. Als Kind, erzählt Helle, war in Norwegen nur in der Silvesternacht Feuerwerk erlaubt. Mit seinem Bruder sei er mit der Oma nach Schweden gefahren , um dort Feuerwerkskörper zu kaufen. Und zu Hause, erzählen die Geschwister, „denken wir uns zusammen mit unseren Eltern auch die Shows aus, am Küchentisch bei einem Wein.“

Familie Helle nimmt an der Feuerwerkershow in Berlin teil. Wie vier andere Pyrotechnik-Teams aus Europa und eins aus Kanada sollen sie ihr Können vor einer Fachjury beweisen. Die Firma, für die Helle antritt, heißt „North Star Fireworks AS“. Und die hat gleich mehrere Gründe, besonders aufgeregt zu sein. So eine Hitze, wie in den vergangenen zwei Tagen, sind die acht Männer und eine Frau aus dem Norden beim Arbeiten nicht gewohnt. Erst seit zwei Jahren gibt es ihr kleines Unternehmen aus dem Dorf Disenå, das eine Stunde mit dem Auto von Oslo entfernt liegt. An einem Festival gleicher Größe haben sie bisher noch nicht teilgenommen.

Pyrotechnik zu Schwanensee

Andreas Helle ist auch der Mann, der für die Norweger am Freitag auf den roten Knopf drücken wird. Er ist der Chef der Truppe. Emsig stapft der kleine 41-Jährige mit dem leicht untersetzten Kinn das Maifeld ab. Die Rasenfläche ist so groß, dass er im flotten Schritt zehn Minuten von einer zur anderen Seite benötigt. An vier Stationen steht das Equipment bereit, das seine Mitarbeiter ausgepackt und verkabelt haben. „Die Besonderheit unserer Show ist das Design aus Feuerwerk und Musik. Jeder Effekt ist genauestens durchdacht und hat eine ganz spezifische Bedeutung“, sagt Helle. Die Musik von Peter Tschaikowskis Schwanensee werde mit schwanenähnlichen Flügeln eröffnet. Professionelles Feuerwerk sei selten in Norwegen. „Es gibt dafür noch keine Tradition bei uns. Was wir hier machen in Berlin, mit Musik und Show, das gibt es bei uns zu Hause nicht.“

In diesem Jahr dabei: Familie Helle aus Norwegen.
In diesem Jahr dabei: Familie Helle aus Norwegen.

© DAVIDS/Sven Darmer

Service. Die Pyronale findet am Freitag und Sonnabend auf dem Maifeld statt, Zugang über Süd- und Osttor des Olympiastadions. Einlass ab 18.30 Uhr, Showbeginn 20.45 Uhr, Showende 22.30 Uhr (Freitag), 23 Uhr (Sonnabend). Stehplatz 25 Euro, Tribünenplatz 45 Euro. www.pyronale.de

Sicherheit. Das Mitbringen von u.a. Klappstühlen, Körben, Kühltaschen, Hockern, Stativen, Kinderwagen, größeren Handtaschen, Selfiesticks ist nicht gestattet, schreiben die Veranstalter. Erlaubt ist etwa die Mitnahme eines Getränks (alkoholfrei, bis 0,25 Liter im Tetrapak).

Milan Ziebula

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