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Das Schwuz in Berlin-Neukölln.

© Guido Woller/Schwuz

"Bump" im SchwuZ: Geistertänze und Badeschlappen

Vor zwei Jahren kam das SchwuZ vom Mehringdamm in die Rollbergstraße. Mit dabei: der Party-Klassiker "Bump - das Retro-Studio". Ein Besuch.

Ungeduldig stöckelt die blonde Transe mit dem imposanten Vorbau vor den Toilettenkabinen auf und ab. Als sich zwei weitere Minuten lang keine Tür öffnet, mahnt sie lautstark weniger Sex und Drogenkonsum auf den stillen Örtchen an. Und schwupps, jemand huscht heraus.

Kurzweilig geht es am Samstagabend im SchwuZ zu. Auch auf den beiden großen Dancefloors ist bei der „Bump“-Party schon um halb eins Hochbetrieb. Die Gäste sind größtenteils deutlich Ü30, die Musik stammt aus ihrer Jugend. Es ist eine Retro-Reihe, ein Dauerbrenner des SchwuZ, das nach seinem Umzug vom Mehringdamm in den Rollbergkiez deutlich an Fläche gewonnen hat.

In den Hauptraum kippt DJ Didi Disco – im sporty Look mit kurzer Hose, Tennissocken und Badeschlappen – gerade eine Ladung Eurotrash. Von Dr. Alban bis Snap ist alles dabei. Fand man ja in den Neunzigern eher furchtbar, jetzt ist es irgendwie lustig.

Das Bierangebot ist reichhaltig in der einstigen Brauerei

Wir huschen trotzdem mal schnell rüber auf den Raucher-Floor. Der steckt im selben Jahrzehnt, allerdings in einer geschmackvolleren Abteilung: „Show Me Love“ von Robin S. ist immer noch ein tolles Lied, auch im Remix. Irritierend nur, dass einem beim Tanzen ständig Erinnerungen an längst verflossene Lieben und lang geschlossene Clubs in den Sinn kommen. Nach dem Geistertanz brauche ich ein Bier. Zum Glück hat das SchwuZ ein großes Angebot – in diesen hohen Hallen war einst eine Brauerei untergebracht. Beim nächsten Mal schauen wir bei Edith Schröders Kiezdisko rein. Mit Futschi vergisst es sich noch besser.

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