Berlin: Rabatte bis zu 75 Prozent: Der SSV beginnt

Mit kräftigen Rabatten lockt der Einzelhandel ab dem heutigen Montag zum Sommerschlussverkauf (SSV). Obwohl viele Geschäfte und Kaufhäuser ihre Preise schon seit Wochen deutlich herabgesetzt haben, hoffen die Händler auf zahlreiche Einkäufer zum Saisonfinale. Etwa 75 Prozent der Berliner Geschäfte würden sich beteiligen, sagt Günter Päts, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes BerlinBrandenburg. Von der Rabatt-Aktion erhoffe sich der Einzelhandel nach eher traurigen sechs Monaten noch einen kleinen Umsatzschub. Laut Päts sank der Einzelhandelsumsatz in Berlin und Brandenburg im ersten Halbjahr um etwa ein Prozent – aufgrund der „politischen Großwetterlage“ mit Debatten um Hartz IV und die Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Die Strategie der Geschäftsleute klingt simpel: Ausverkauft wird ab heute so lange, bis alles raus ist. Mitte August müssen die Lager für die neue Ware leer sein, sagt Detlef Steffens von der Galeria Kaufhof am Alexanderplatz. Er und seine Kollegen hoffen, dass jetzt auch das Wetter mitspielt. Denn wenn sich draußen Regen und kühle Temperaturen breit machen, verkaufe sich Hochsommerliches nun mal schlecht – auch wenn der Preis bis zu 75 Prozent gesenkt sei. Wegen dieser zum Teil sehr hohen Rabatte erwarten die Branchenverbände zwar mehr Kunden, aber keine großen Gewinne.

Traditionell beginnt der Sommerschlussverkauf am letzten Montag im Juli. Seit vergangenem Jahr dürfen Händler jedoch die ganze Saison über verbilligte Ware anbieten. Es ist der zweite freiwillige SSV nach dem Wegfall der staatlichen Regelung. Die Verbraucherzentrale Berlin wies zum diesjährigen Auftakt darauf hin, dass die zweijährige Gewährleistungsfrist auch bei Schlussverkaufsware gelte. Nur bei Ware „zweiter Wahl“ müssten die Verkäufer nicht für Mängel haften. Genauso dürften die Kunden im Schlussverkauf nicht mit einem Umtausch bei Nichtgefallen rechnen. hema

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