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Berlin: Rad-Marathon nach Olympia

Warum ein Kreuzberger Kampfsportlehrer mit Freunden über den Balkan fährt

Ein paar Dutzend gebrochene Speichen und platte Reifen werden sie wohl haben. Aber von solchen Kleinigkeiten lassen sich Alex Hüfner und seine Freunde nicht abschrecken. „Ist doch spannend, wenn man nicht weiß, was einen erwartet“, sagt der durchtrainierte 37-Jährige. Am heutigen Montagmorgen wollen die Berliner Hobby-Radler von der Museumsinsel aus zu einer Fahrt für Völkerverständigung und olympischen Geist aufbrechen. Fast 3000 Kilometer wollen sie zurücklegen, um am 15. August zu Beginn der Olympischen Spiele an ihrem Ziel einzutreffen: in der griechischen Stadt Olympia.

Die Idee, aus einer Radtour eine Mission zu machen, kam ihm zufällig, erzählt Alex Hüfner. Nach langen Fahrradtouren durch Südafrika, Kanada und die USA wollte der Taekwondo-Trainer, der in Kreuzberg eine Kampfsportschule leitet, diesen Sommer Südosteuropa erkunden. Auf der Landkarte fiel der Blick des Sportfans auf das Städtchen Olympia. Außerdem bemerkte er, dass zwischen Berlin und Griechenland etliche kaum bekannte Stätten des Unesco-Weltkulturerbes liegen. Da beschloss er, mit seinen Kompagnons Andreas Paech und Stefan Gabriel ein gutes Dutzend dieser Stätten abzuklappern und seine Tour als öffentlichkeitswirksame Erinnerung an das olympische Ideal der Völkerverständigung zu nutzen. Dafür bekam das Team sogar den Segen der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kunst, der Unesco: Das Berliner Unesco-Komitee übernahm die Schirmherrschaft für die Radtour.

Am meisten freut sich Hüfner auf Albanien. Über das Balkanland waren kaum Informationen zu bekommen, es gab keine Karten und nur veraltete Reiseführer. „Nicht mal das Außenministerium konnte uns sagen, in welchem Zustand die Straßen sind – geschweige denn, wo sie genau verlaufen“, sagt Hüfner. Gerade diese Unsicherheiten reizen ihn. „Durch Italien kann jeder fahren.“ Damit die Reise nicht allzu beschwerlich wird, wird das Trio allerdings von ein paar Freunden unterstützt, die die Route mit dem Auto abfahren und das gesamte Gepäck und die Zeltausrüstung für alle dabei haben. Außerdem ein Laptop mit Handy-Anschluss, über das regelmäßig Fotos und Berichte auf die Tour-Homepage gestellt werden.

Entspannung gönnen sich Alex Hüfner und seine Freunde erst wieder, wenn sie in Griechenland sind. In Athen will sich Hüfner die Wettkämpfe im Taekwondo anschauen. Den Rückweg legen sie dann im Flieger zurück.

Das Internet-Reisetagebuch: www.fahrtnacholympia.de

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