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Radarfallen: Polizei will "Flitzerblitzer" geheimhalten

Schlechte Nachrichten für Schnellfahrer: Ab März will die Berliner Polizei keine Orte ihrer mobilen Radarfallen mehr bekannt geben. Besonders ärgert die Beamten das Vorgehen einiger Radiosender.

Berlin - Ein Teil der täglichen Messorte, an denen die polizeiliche Geschwindigkeitsüberwachung durchgeführt wird, ist seit Jahren der Öffentlichkeit über das Internet zugänglich. Die Berliner Polizei hoffte dadurch das Bewusstsein von Autofahrern dafür zu stärken, dass sie jederzeit an jedem Ort mit einer Geschwindigkeitsmessung rechnen müssen. Die Erwartung, auf diese Weise ein verbessertes Fahrverhalten zu bewirken, sieht die Polizei jedoch nicht erfüllt.

Die Polizei wirft einigen Berliner Radiosendern vor, fortwährend gegen Vereinbarungen verstoßen zu haben. So werden Hörer animiert, Standorte von Radarkontrollen sofort per Handy mitzuteilen, um sie dann punktgenau zu melden. Insgesamt soll die Bekanntgabe von Kontrollstellen dazu beigetragen haben, "die Geldbörse von Schnellfahrern zu schonen und möglicherweise die Zahl der Hörer zu steigern", so die Polizei. Ein Nutzen für die Verkehrssicherheit konnte jedoch nicht festgestellt werden.

6000 Unfälle im letzten Jahr

Unangepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor eine Hauptunfallursache in Berlin. Im Jahr 2006 ist die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle auf 6000 gestiegen. Dabei verloren 20 Menschen ihr Leben, 320 erlitten schwere Verletzungen.

Deshalb sollen ab März keine Messorte mehr bekannt geben. Schnellfahrer müssten überall damit rechnen, "zur Verantwortung gezogen zu werden", so die Polizei weiter. (tso)

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