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Berlin: Radfahrer griff Frauen an 21-Jähriger soll im Vorbeifahren zugeschlagen haben. Vor Gericht bestreitet er die Vorwürfe

Monatelang machte ein brutaler Radfahrer die Straßen in Tiergarten unsicher. Er tauchte plötzlich in der Dunkelheit auf, schlug mit einer Eisenstange oder einem schweren Fahrradschloss zu.

Monatelang machte ein brutaler Radfahrer die Straßen in Tiergarten unsicher. Er tauchte plötzlich in der Dunkelheit auf, schlug mit einer Eisenstange oder einem schweren Fahrradschloss zu. Immer waren es Frauen, die er angriff. Beraubt wurde keine von ihnen. War Markus L. jener Radfahrer? Wollte er Frauen verletzen, weil ihn seine Freundin verlassen hatte? Seit gestern muss sich der 21-Jährige, der damals in Tiergarten wohnte, vor dem Landgericht verantworten.

Es geht um zwölf nächtliche Überfälle zwischen Juli 2003 und Mai 2004. Der Angeklagte soll die Frauen im Vorbeifahren vom Fahrrad aus attackiert haben. Die Schläge waren so wuchtig, dass einige seiner Opfer im Krankenhaus behandelt werden mussten. Eine Frau erlitt einen Unterkieferbruch, die meisten anderen trugen Platzwunden am Kopf davon. DNA-Spuren an einer Taschenlampe und einem Fahrradschloss erhärteten den Verdacht gegen den Angeklagten.

Markus L. sagte vor Gericht, dass er nachts häufig aus Langeweile unterwegs gewesen sei. „Ich bin dann beispielsweise zum Zoo gefahren, weil da immer etwas los ist“, sagte L. „Mit den Überfällen habe ich aber nichts zu tun“, beteuerte er. In einem Fall will er sogar Retter gewesen sein. Er habe im Gebüsch eine verletzte Frau entdeckt und einen Krankenwagen alarmiert. Mehrere Opfer sagten am ersten Prozesstag aus. Doch keine der Frauen konnte L. eindeutig als Täter identifizieren. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

Kerstin Gehrke

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