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Berlin: Radio: Die erste Rockmusik kam aus dem Äther

Die Moderatoren der alliierten Rundfunksender waren für viele Deutsche nach dem Krieg die ersten Begleiter in eine fremdsprachige Welt. Chris Howland gehörte dazu, der von 1948 bis 1953 bei BFN in Hamburg arbeitete, Doris Luce, die Anfang der 60er Jahre als Geschichtenerzählerin bei AFN bekannt wurde, später Richard Astbury, der ein junges Publikum im BFBS faszinierte oder der in Berlin weithin bekannte Rik deLisle.

Die Moderatoren der alliierten Rundfunksender waren für viele Deutsche nach dem Krieg die ersten Begleiter in eine fremdsprachige Welt. Chris Howland gehörte dazu, der von 1948 bis 1953 bei BFN in Hamburg arbeitete, Doris Luce, die Anfang der 60er Jahre als Geschichtenerzählerin bei AFN bekannt wurde, später Richard Astbury, der ein junges Publikum im BFBS faszinierte oder der in Berlin weithin bekannte Rik deLisle. "Sie haben sich so sehr bemüht, uns den amerikanischen, britischen und französischen way of life nahezubringen, dass wir nicht sicher sind, ob wir nicht Teil davon geworden sind", sagte Karsten Voigt, der Koordinator für deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, bei der Eröffnung der Ausstellung über die Rundfunksender der Westmächte von 1945 bis 1994 im Alliierten Museum. Der britische Botschafter Sir Paul Lever erinnerte sich, von BFN selbst in eine andere Welt geführt worden zu sein. In der Familie gab es keinen Fernseher, aber am Sonntag morgen hörte er regelmäßig Forces Favourites Radio. Museumsleiter Helmut Trotnow erinnerte daran, dass diese Sender nach dem Krieg vielen jungen Leuten die erste Möglichkeit boten, Rockmusik zu hören. Der neue US-Botschafter Daniel Coats überreichte ihm den letzten noch existierenden Teller, der vom Geschirr der ersten Alliierten Kommandantur übrig geblieben ist und den ein Veteran aus den USA geschickt hat. Chris Howland und Rik deLisle erinnerten sich an die Arbeit hinterm Mikrophon, Richard Astbury war gleichzeitig selbst aktiv in einem BFBS-Bericht über die Veranstaltung. Viel war die Rede von den großen Krisen des Kalten Krieges. Durch die Reden zog sich wie ein roter Faden aber auch die wichtigste Botschaft des Museums, die der britische Botschafter so zusammenfasste: "Wenn unsere Freiheit und Sicherheit und die anderer bedroht waren, sind wir zusammengekommen und haben uns der Gefahr entgegengestellt."

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