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Berlin: Raketenstart auf dem Maifeld

Zur „Pyronale“ treffen sich die besten Feuerwerkskünstler der Welt. Die Idee dazu hatte ein Berliner

Für Hans-Georg Kehse geht ein Traum in Erfüllung. Der Pyro-Designer, wie sich der Feuerwerkskünstler aus Französisch Buchholz gern nennt, der seit 15 Jahren „Treptow in Flammen“ setzt und das Millenniums-Feuerwerk um die Akropolis und die Feuerwerksshow 2004 im Olympiastadion inszenierte, macht seine Wahlheimat zum Zentrum internationaler Feuerwerkskünstler. Er initiierte die „Pyronale“. So heißt das Feuerwerks- Welt-Championat, das am 1. und 2. September auf dem Maifeld am Olympiastadion stattfinden soll – unter der Schirmherrschaft von Sportsenator Klaus Böger. Vor der Kulisse des Stadions stellten die Macher gestern ihr im Wortsinne zündendes Projekt vor. Sechs Mannschaften weltbester Pyroprofis aus China, England, Italien, Polen, Russland und Italien wetteifern um den Besten unter sich – wie ihr Preis dafür aussieht, konnte Gerhard Kämpfe als künstlerischer Leiter der „Pyronale“ gestern noch nicht sagen. Auch die prominente Jury steht noch nicht fest – nur die „Scorpions“ haben schon begeistert ihre Interesse an der Feuerwerksshow angemeldet. Zu deren Pyroprofis gehört die polnische Gruppe „Forteca SC.“, die schon den Beitritt ihres Landes zur EU inszenierten. Die portugiesische „Luso Pirotechnia Group“ prägte Mega-Events wie die Fußball EM 2004 in Portugal, „Khan“ aus Russland gestaltet Putins Staatsempfänge, und die britische „Pyrovision“ ist daheim sozusagen die Feuerwerksleibgarde der Queen, die sich zu ihrem 50. Thronjubiläum 2002 mit der höchsten höfischen Auszeichnung „Member of the Victorian Order“ revanchierte. Der italienische Familienbetrieb „Pirotechnica Scarpato“ begeisterte schon 1784 mit „Sprühenden Vulkanen“ und „Römischen Lichtern“ an Königshöfen.

Der „Pyronale“-Wettbewerb verläuft ähnlich wie beim Eiskunstlauf – zwei Minuten Feuerwerk ohne Musik in den Farben Gold und Blau und 2-3 Minuten Feuerwerk zu einer Musikvorgabe gehört zur Pflicht; zehn Minuten Feuerwerk mit selbst gewählter Musik zum Thema „My Country“ zur Kür.

Zusammen mit einem künstlerischen Rahmenprogramm bietet die „Pyronale“ alles in allem dem Publikum ein etwa zweistündiges Showprogramm – ein Familienabend soll es werden, sagte gestern Geschäftsführer Peter von Löbbecke von der Olympiastadion GmbH. Hungern muss man auch nicht – die Veranstaltung werde kulinarisch versorgt.

Wer zwei Stunden stehen kann, ist auf dem Maifeld mit 10 Euro dabei, sitzen kann man für 30 Euro – Kartentelefon: (01805) 600 121. Ob es doch noch irgendwelche Ermäßigungen geben wird, ließen gestern die Veranstalter offen – man habe schon knallhart kalkuliert.

Heidemarie Mazuhn

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