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Berlin: Ramsauer: Flugrouten penibel prüfen

Aber keine Weisung an die Flugsicherung

Berlin - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) mischt weiter bei der Flugroutendiskussion mit. Er hat die Deutsche Flugsicherung aufgefordert, die Routen-Empfehlungen der Fluglärmkommission für den künftigen Flughafen in Schönefeld sorgfältig zu prüfen und nicht gleich vom Tisch zu wischen. Eine Weisung zum Vorgehen werde und könne es aber nicht geben, sagte Ramsauers Sprecher Ingo Strater am Mittwoch. Auf Unverständnis stößt bei Ramsauer, dass der Berliner Chef der Flugsicherung, Hans Niebergall, unmittelbar nach der Sitzung der Kommission deutlich gemacht hatte, dass deren Vorschläge wohl nicht umsetzbar seien.

Demnach sollen Flugzeuge nach dem Start von der Nordbahn Richtung Westen bei Flügen mit Zielen im Norden oder Osten erst westlich von Potsdam über dem Autobahnring von der Startroute abbiegen. Die Flugsicherung favorisiert dagegen ein Abknicken bereits über Wannsee. Zudem schlug die Kommission vor, grundsätzlich bei Starts in alle Richtungen erst in einer Höhe von 10 000 Fuß abzubiegen. International üblich sind dagegen 5000 Fuß. Bei einem Abknicken in 10 000 Fuß sei kein flüssiger Betrieb mehr möglich, hatte Niebergall erklärt.

Ramsauer will nach seinen Angaben möglichst viele Anwohner vor dem Fluglärm geschützt sehen. Allerdings dürfe auch nicht die Wirtschaftlichkeit des Flughafens und der Fluggesellschaften gefährdet werden. Ein Abbiegen erst westlich von Potsdam hatten Air Berlin und die Lufthansa in der Fluglärmkommission wegen des höheren Kerosinverbrauchs und der längeren Flugzeit abgelehnt. Piloten machen unterschiedliche Angaben zum Mehrverbrauch.

Genehmigt werden die Routen am Ende vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, das dem Bundesverkehrsministerium zugeordnet, und damit nach Ansicht von Fachleuten auch weisungsgebunden ist. Über die Sicherheit könne sich aber auch der Minister nicht hinwegsetzen, sagte Strater. Diese stehe immer an erster Stelle. Klaus Kurpjuweit

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