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Berlin: Rastlos durch die Mitte

Workaholics gehen auf Nummer sicher: Sie bestellen den Weckdienst – gibt’s nicht nur von der Telekom (0180-1141033), sondern z.B.

Workaholics gehen auf Nummer sicher: Sie bestellen den Weckdienst – gibt’s nicht nur von der Telekom (0180-1141033), sondern z.B. auch über 0190-706012 (Achtung, Werbung enthalten!)

Erst mal reicht es nur für eine Katzenwäsche, denn:

Ihr Personal-Trainer klingelt, um Sie auf Trab zu bringen. Anbieter gibt’s jede Menge (drei Beispiele siehe Kasten rechts). Der Spaß ist nicht ganz billig – die Stunde kostet zwischen 60 und 90 Euro –, dafür bieten die meisten Trainer aber ebenso Ernährungsberatung oder Entspannungstechniken an.

Trainer im Internet unter

www.personalfitness.de

Endlich Frühstück!

Als Workaholic nehmen Sie natürlich nur einen schnellen Snack im Café (Adressen siehe Kasten rechts).

Achtung, spezielles Angebot!

Sie haben Lust auf Bewegung im Team? Dann gehen Sie doch mit einem prominenten Trainer joggen . Jens Karraß, 1990 erster gesamtdeutscher Meister im 3000-Meter-Lauf und Leiter der AOK-Lauftreffs, bietet bis 11 Uhr ein Lauftraining für Tagesspiegel-Leser (Anfänger und Fortgeschrittene). Treffpunkt Waldschulallee 34 (am Mommsenkasino).

Die Gebühr beträgt 2 Euro – und geht als Spende an die Unicef.

Jetzt bitte munter bleiben. Greifen wir lieber zum Koffein. Wer nicht gerade unsere Stadtrallye mitmacht, geht einfach mal schnell in den Coffeeshop . Kaffee zum Mitnehmen – ein Trend aus Amerika – gibt’s längst auch in Berlin. In der City wird fast an jeder Ecke Heißes plus Fingerfood (Muffins, Bagels, Donuts) zum Mitnehmen angeboten. (Adressen siehe Kasten rechts)

Und schon lechzt der Workaholic wieder nach Beschäftigung. Unser Vorschlag: Wechseln Sie doch für einen Tag den Job und werden Sie Rennfahrer. Das geht – im Simulator. Die Mercedes-Welt am Salzufer lässt Sie von 10 bis 18 Uhr im Formel-1-Simulator Runden drehen. Kinder dürfen währenddessen in die Verkehrsschule, wo sie am Ende sogar ihren ersten Führerschein machen können…

Ihnen ist eher nach Bautätigkeit? Dann fahren Sie zur East-Side-Gallery, Mühlenstraße, Friedrichshain. Dort können Sie Ihre Traumburg bauen und die Kunstwerke professioneller Sandkünstler bestaunen. In einer Ecke ist ein riesiger Sandhaufen aufgeschüttet – nicht nur für Kinder! Für Letztere steht am Sonntag auch ein Sportmobil samt Hüpfburg auf dem Gelände – damit die Erwachsenen ungestört wühlen können – wem’s Spaß macht, bis 22 Uhr.

Abends lümmelt sich der Workaholic natürlich nicht im Sessel.

1. Er geht skaten und zwar bei der Blade Night. Start ist am Sowjetischen Ehrenmal auf der Straße des 17. Juni. Die Strecke ist 18 Kilometer lang, der Kurs endet am Brandenburger Tor. Achtung: Unter 0179-9582094 wird sonntags ab 12 Uhr bekannt gegeben, ob das Wetter hält und die Roller-Nacht stattfindet.

2. Er geht zu einem Tanzkurs. Unter www.meinestadt.de/berlin findet man knapp 50 Berliner Tanzschulen, in denen Modetänze wie Capoeira gelehrt werden.

Achtung, anmelden!

Zwei Tanzschulen bieten am 13. Juli Schnupperkurse für Tagesspiegel-Leser: „Schöner Tanzen“ lernt in der Tanzschule Merz in Schöneberg, Martin-Luther-Str. 99 jeder, der wenigstens ein bisschen Ahnung von Rhythmus hat. Anmeldung unter Tel. 7812763. Maximal 20Paare, Gebühr: 5Euro pro Paar.

Die Tanzschule Schrittstelle in Friedrichshain, Warschauer Str. 58a, Tel. 95993881, bittet zum Salsa-Schnupperkurs mit dem Solo-Tanzpaar „Salsa fuego“. Beginn 19 Uhr, max. Teilnehmerzahl 12 Paare, Gebühr 5 Euro pro Paar.

3. Er geht zu einem Selbstverteidigungskurs.

Bitte anmelden! Kostenlose Teilnahme!

Probieren Sie’s mal aus: Für Tagesspiegel-Leser bietet die Kampfsportschule Choi (Adresse siehe Kasten rechts) ein Training in Krav Maga, einer israelischen Selbstverteidigungssportart, an. 2 Gruppen à max. 25 Personen (18 -19.30 Uhr und 20 - 21.30 Uhr) Anmeldung unter Tel. 68080911 oder 0173-2361852.

Schnell noch einen Happen essen . Aber Unterhaltung darf schon sein. Tipp: Das Tony Hurdle Quartett spielt im Restaurant Soultrane im Möbeltempel Stilwerk (Kantstrasse) Soul, Jazz und Funk.

Jetzt schon ins Bett? Keinesfalls. Gehen Sie doch noch ein bisschen spielen – Billard zum Beispiel. Es gibt Salons, da können Sie die ganze Nacht das Queue führen (Adressen siehe Kasten rechts).

Von jetzt an wird der Kaffee nur noch eiligen Schrittes aus Pappbechern getrunken. Und die Haferkekse, die Aline herumreicht, knabbert das Team, ohne den Blick vom Stadtplan zu wenden: So ziehen wir los. Um uns herum auf dem Gendarmenmarkt nichts als Müßiggang. Flaneure genießen ihr Sonnenplätzchen und wundern sich über die fünf Geschäftigen, für die vieles in Mitte ein Rätsel ist. Unser Team hat eben begonnen, die eigene Stadt mit einer Berlin-Rallye neu zu entdecken. Ausgerüstet mit einem „Tour-Book“ voller Aufgaben, mit Straßenkarten, Notizblocks – und Telefonnummern von Helfern, die für uns bei kniffligen Fragen zu Hause nachforschen können. Wir sind die Probeläufer für das Tagesspiegel-Special am Sonntag: eine Schnitzeljagd der besonderen Art, organisiert von Berlins Veranstaltungsagentur „timebandits“, die uns durch Mitte auf Wanderschaft schickt.

Zum Beispiel zum „Tacheles“ an der Oranienburger Straße. Was bedeutet dessen jiddischer Name? Und welche Worte verwendeten die osteuropäischen Juden für Geld oder Arbeit? Wir stecken die Köpfe über dem jiddischen Vokalbeltest zusammen. „Pinke“ fällt mir ein und „Maloche“. Schnell alles eintragen. Keine Frage, da haben wir volle Punktzahl.

Ab zur Auguststraße. Hier dreht sich alles um eine geheimnisvolle Galerie und den Aktionskünstler Joseph Beuys. Dann zum Monbijoupark – eine botanische Herausforderung. „Identifizieren Sie Bäume nach ihren Blättern“, liest Florian vor. „Eiche. Verdammt, wo steht die denn hier?“ Und nun zu den Gebrüdern Humboldt Unter den Linden. Beider Marmorsockel zieren geographische Bilder – die gilt es zu interpretieren.

Aline hat eigentlich Ferien. Und Florians Semesterende naht. Doch nun entziffern sie Inschriften, klauben ihr Geschichts-Knowhow zusammen, schauen Touristen über die Schulter, die gerade im Stadtführer Schinkel-Bauten studieren, ertasten Granit und blicken genauer denn je hin, um Lösungen zu finden, die an Plätzen versteckt sein können, von denen sie glaubten, alles zu wissen. Eine Stadterkundung mit vollem Einsatz. Genau das Richtige für alle, die im Urlaub nicht bloß ausspannen und sonnenbaden wollen. Zumal sich die Mühe lohnt: Zum Schluss werden alle Antworten ausgewertet, es gibt Preise, man hat bei der „Ferienarbeit“ nette Leute kennen gelernt – und Spaß gehabt.

Florians dritter Kaffeebecher ist leer, Aline verteilt die letzten Kekse und Sebastian zitiert Schiller: „Arbeit ist des Lebens Würze.“ Das Grüppchen ist etwas geschafft, aber das Tourbook ist fast komplett. Jetzt durchhalten und noch eine neunstellige römische Jahreszahl entziffern. Na also: 1832. Antonia steckt den Stift ein. Für den Rest des Tages will sie sich nur noch dem Müßiggang hingeben.

Lust, am Sonntag,13. Juli, ab 11.30 Uhr bei der Stadtrallye mitzumachen? Dann schnell anmelden unter Telefon (0175) 3751677. Sonderpreis pro Teilnehmer: 5 Euro. Dafür gibt’s in konkurrierenden Teams vier Stunden Rätseltour durch Mitte und sogar ein Picknick auf halber Streck e.

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