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Berlin: Raus aus den Ferien, rein in den Stau

Auch wenn der Sommer für Straßenreparaturen ideal war – fertig sind sie trotzdem nicht

Nach den Sommerferien endlich wieder unbeschwert die Rampen der SpandauerDamm-Brücke rauf- und runterrauschen, die dortigen Zu- und Abfahrten der Stadtautobahn baustellenfrei genießen? Nichts da, damit war nicht zu rechnen. Welcher Autofahrer aber, durch amtliche Mitteilungen ermuntert, auf eine sperrungsfreie Brücke zumindest kurz nach den Herbstferien gehofft hatte, sieht sich getäuscht: Es werden jetzt wohl doch die Winterferien.

Die Verzögerung ist weder den Planern in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung noch den ausführenden Baufirmen anzulasten. Die 1963 fertiggestellte Brücke sei vielmehr maroder gewesen, als man nach anfänglichen Voruntersuchungen erwarten konnte, teilte die zuständige Stadtentwicklungsbehörde mit. Demnach wurden „tiefgreifende Schäden an der Fahrbahnplatte“ festgestellt, mit „Lochfraß“ an den Spannstahlbewehrungen und tief in den Beton eingedrungenem Streusalz. So komme es eben zur Verlängerung der ersten Bauphase bis Ende Dezember. Auch an der Baustelle Am Treptower Park/Elsenbrücke sind die Straßenschäden stärker als erwartet, die Planung, zum Ende der Sommerferien fertig zu sein, war nicht einzuhalten.

Eine baustellenfreie Zeit wird man auf Berlins kaputten Straßen nie erleben, aber auch die Bemühungen der Behörden, große Arbeiten in die Ferien zu legen, lindern die Not der Verkehrsteilnehmer nur begrenzt. Immerhin waren die Sonnenwochen ideal für den Straßenbau, wie Petra Reetz, Sprecherin der Senatsbehörde, feststellt.

So muss man sich wenigstens am Halleschen Ufer nicht über Verzögerungen ärgern. Wenn man dort im Stau steht, eingeklemmt zwischen Kanalarbeiten der Wasserbetriebe und der Hochbahnsanierung durch die BVG, geschieht das bislang zumindest fristgerecht. Die Wasserwerker wollten zwischen Möckern- und Schöneberger Straße sowieso bis Oktober buddeln. Und die BVG lässt die U15 ab heute wieder wie geplant bis Gleisdreieck fahren. Am Halleschen Tor, Sanierungsziel dieses Sommers, will man Ende August fertig sein.

Dann sollte auch die für viele Autofahrer rätselhafte Baustelle auf der Heerstraße , zwischen Theodor-Heuss-Platz und Pichelsdorfer Straße, der Vergangenheit angehören. Dort wurde die mittlere Spur wegen Modernisierung der Fahrstreifen-Signalanlage gesperrt, die Programmierungsarbeiten waren dabei nicht erkennbar. Ende August sollte alles erledigt sein, es werden aber wohl doch noch zwei Wochen mehr. Und ab Wilhelmstraße wird auf der westlichen Heerstraße danach noch immer gebaut. Hier sieht man wenigstens, warum im Stau steht: Fahrbahnarbeiten. ac

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