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Berlin: Raver sollen an die Ruhr

Loveparade in Essen: Stadtdirektor bestätigt, Paraden-Sprecher bleibt vage

Die Loveparade zieht es ins Ruhrgebiet. Während der Stadtdirektor von Essen, Christian Hülsmann, bestätigte, dass der Techno-Umzug in den nächsten fünf Jahren an der Ruhr starten wird, gab sich der Sprecher der Loveparade GmbH, Björn Kullen, bedeckt: „Es ist noch nichts unterschrieben. Wir verhandeln noch mit Leipzig, München, Hannover und anderen Städten im europäischen Ausland.“ Hülsmann hatte erklärt, die Loveparade werde in diesem Jahr in Essen und danach in Duisburg, Bochum, Gelsenkirchen und Dortmund stattfinden.

Der Abschied von Berlin ist also besiegelt. Senatssprecher Michael Donnermeyer bedauert die Entscheidung der Veranstalter: „Wir hätten die Parade gerne in Berlin gehalten, aber die Vorwürfe, die Verwaltung sei unkooperativ, waren vorgeschoben.“ Er wünscht der Loveparade Glück, ist sich aber sicher, dass sie nur in Berlin gut funktionieren kann: „Eine Loveparade ohne Siegessäule ist nur eine halbe Loveparade.“ Ähnlich äußert sich auch die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Manuela Damianakis: „Wenn das Label Loveparade nicht mehr dabei ist, ist das schade, aber wir haben andere musikalische Großveranstaltungen.“ Die Vorwürfe der Veranstalter, die Verwaltung blockiere die Organisation des Musikumzugs, trafen vor allem die Stadtentwicklungsverwaltung. Sie habe nicht zeitig genug eine Zusicherung geben können, dass die Parade zum geplanten Termin auch tatsächlich stattfinden konnte.

Wie aus dem Umfeld der Parade zu hören ist, sollen weniger organisatorische Details den Veranstaltern Probleme bereiten als die Finanzierung des Umzugs. Im Ruhrgebiet könne die Loveparade nach Aussagen von Insidern eng mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Metropoleruhr GmbH zusammenarbeiten, die den Umzug letztlich auch in die Gegend geholt haben soll. Nicht ausgeschlossen, dass die Ruhrstädte den Umzug aus dem Etat des Projekts „Europäische Kulturhauptstadt 2010“ bezuschussen. Derzeit sollen bereits die ersten Discjockeys für die auf elektronische Tanzmusik ausgerichtete Parade gebucht worden sein. Die Stadt Essen soll sich in Berlin bereits erkundigt haben, welche Erfahrungen man nach der Parade mit der Reinigung der Straßen gemacht habe – was in Berlin in der Vergangenheit stets ein Zankapfel zwischen Parade und Stadt war. lvt/oew

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