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Berlin: Raver und Fußballfans – allewollenzurSiegessäule Der Senat setzt für die WM doch auf den Tiergarten. Dortsindaber schonzweiandere Partys geplant

Wer es laut, eng und hektisch mag, der dürfte im kommenden Sommer auf der Straße des 17. Juni gleich mehrfach auf seine Kosten kommen.

Wer es laut, eng und hektisch mag, der dürfte im kommenden Sommer auf der Straße des 17. Juni gleich mehrfach auf seine Kosten kommen. Dort soll, wie berichtet, nun wohl doch die Fanmeile zur Fußballweltmeisterschaft 2006 eingerichtet werden. Zwar ist noch nichts offiziell entschieden, aber es deutet vieles daraufhin, dass der Senat sich wegen wirtschaftlicher Gründe und Sicherheitsfragen vom bisher favorisierten Spreebogen verabschieden und, wie vor allem von den Sponsoren gewünscht, auf die Straße an der Siegessäule ausweichen wird.

Die Fanfest-Organisatoren sind jedoch nicht die Ersten, die für den kommenden Sommer große Pläne für die Straße des 17. Juni haben. Gleich zwei große Musik-Umzüge nach dem Vorbild der Love Parade haben Veranstalter aus der Club- und Musikszene bereits angemeldet, die sie während der Weltmeisterschaft (9. Juni bis 9. Juli) rund um die Siegessäule durchführen wollen. Jetzt appellieren die Paraden-Veranstalter an den Senat, einen Kompromiss zu finden, wie Fanmeile und Musik-Umzüge sich möglichst wenig ins Gehege kommen oder gar gegenseitig bereichern können.

„Wir wünschen uns einen Runden Tisch, an dem wir eine gemeinsame Lösung finden“, sagt Ralf Lipus, Sprecher der „B-Parade“. Die richtet sich an Fans von Techno und anderer elektronischer Tanzmusik und soll wie berichtet am 10. Juni zwischen Ernst-Reuter-Platz und Entlastungsstraße gefeiert werden. Die Veranstalter hoffen auf bis zu 500 000 Besucher. Vier Wochen später, am 8. Juli, will eine andere Gruppe an derselben Stelle die Party „Planet pro Berlin“ mit Techno, House und Dance-Musik veranstalten, zu der in diesem Sommer etwa 15 000 Musikfans kamen. „Wir sind bereit, die Fanmeile zu integrieren“, sagt „Planet“-Veranstalter Armin Mostoffi. Der Musikmanager hat bereits Kontakt mit allen Stellen aufgenommen, die an dem WM-Fest beteiligt sind, wie er sagt. Die Resonanz sei überwiegend gut, da man „Planet pro Berlin“, das am Abend vor dem WM-Endspiel stattfinden soll, als Bereicherung des offiziellen Programms für die Fußballfans ansehe.

Wegen der Fanmeile jetzt die eigenen Pläne zu revidieren oder gar die Paraden zu einem anderen Zeitpunkt zu veranstalten, kann sich keiner der beiden Musik-Organisatoren vorstellen. Das gehe schon wegen der Sponsoren nicht, die die Partys finanzieren sollen, wie Ralf Lipus sagt. „Die Unternehmen, die wir ansprechen, sind auch Sponsoren der WM – die bestehen darauf, dass unsere Parade während der Weltmeisterschaft stattfindet und nicht Wochen danach.“

Da der Senat sich offiziell bislang noch nicht zu dem veränderten Standort für das WM- Fanfest geäußert hat, wollen die Macher der „B-Parade“ jetzt einen Brief an den Regierenden Bürgermeister und den Wirtschaftssenator schreiben, in dem sie ein gemeinsames Gespräch aller Beteiligten anregen.

Die mögliche Verschiebung der Fanmeile vom Spreebogen an die Siegessäule war am Wochenende von allen Seiten begrüßt worden. So hatte auch Bernd Schiphorst, Chef des Berliner WM-Organisationskomitees, seine Zustimmung geäußert. Er wies allerdings darauf hin, dass Veranstaltungen für Fußballfans in der Stadt Sache des WM-Beauftragten des Senats seien. Er, Schiphorst, sei nur für das Turnier zuständig. lvt

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