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Berlin: Razzia gegen Hooligans hat Nachspiel

Politiker befragen heute Polizeichef zu Einsatz

Gut eine Woche nach dem massiven Polizeieinsatz gegen Fußballfans in einer Friedrichshainer Diskothek beschäftigt sich an diesem Montag das Abgeordnetenhaus mit den Vorgängen. Polizeipräsident Dieter Glietsch und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) werden heute vor dem Innenausschuss Rede und Antwort stehen. Insbesondere die Grünen hatten den Einsatz als unangemessen kritisiert.

Bei der Razzia vor der OberligaBegegnung zwischen dem 1. FC Union und BFC Dynamo waren in der Nacht zum 21. August 158 Menschen vorübergehend festgenommen worden, 21 wurden verletzt. Die Festgenommenen wurden zum überwiegenden Teil erst am Sonntagabend wieder auf freien Fuß gesetzt. Inzwischen sind nach Polizeiangaben 73 Anzeigen von Betroffenen gegen Einsatzkräfte eingegangen, darunter wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung.

Die Polizei hatte den Einsatz in der Diskothek „Jeton“ in der Frankfurter Allee mit konkreten Hinweisen gerechtfertigt, wonach bei dem Fußballspiel massive Ausschreitungen gegen gegnerische Fans sowie Polizisten geplant waren. Von den Festgenommenen hätten 70 der gewaltbereiten Szene angehört. Entgegen ersten Polizeiaussagen stießen die etwa 100 eingesetzten SEK-Beamten aus Berlin und weiteren Bundesländern bei der Erstürmung des Gebäudes aber auf keinen nennenswerten Widerstand. Man hatte sie bei ihrem Eintreffen nicht sofort mit Gläsern und Flaschen beworfen. Vielmehr hatten Polizisten den Discobesuchern vorsorglich Gegenstände aus der Hand geschlagen, wie der Polizeipräsident später korrigierend mitteilen musste. ddp

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