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Teilnehmer einer "Bärgida"-Demo vor dem Kanzleramt.

© dpa/ Klaus-Dietmar Gabbert

Rechte Szene in Berlin: Rechte Demonstrationen drängen ins Stadtzentrum

Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der rechten Demonstrationen verringert. Gleichzeitig ist eine Verlagerung von den Randbezirken in das Stadtzentrum zu erkennen.

Asylfeindliche und rechte Demonstrationen in Berlin haben sich im vergangenen Jahr gegenüber zu 2015 von den Berliner Randbezirken wie Marzahn-Hellersdorf ins Zentrum der Hauptstadt verlagert. Riefen die Demonstranten 2015 noch eher "Nein zum Heim“ in Marzahn-Hellersdorf, war 2016 die Forderung "Merkel muss weg“ auch vor dem Kanzleramt zu hören. Zu diesem Ergebnis kam das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin (Apabiz).

Auf Grund weniger neu errichteter Flüchtlingsheime in den Randbezirken, so die Mutmaßung des Apabiz, blieben konkrete Anlässe für Demonstrationen von Rechtsextremisten dort aus. Außerdem stelle sich offenbar bei einem Teil des Protestmilieus ein Ernüchterungseffekt ein, da Flüchtlingsunterkünfte durch Proteste nicht verhindert wurden.

Der Bezirk Mitte biete mit dem Regierungsviertel eine geeignete Alternative als Protestkulisse. Im letzten Jahr gab es dort 77 Veranstaltungen – so viele wie sonst in keinem Bezirk. "Das Protestmilieu in der Stadt hat sich zementiert. Es gibt einen harten Kern, der sich zunehmend radikaler äußert“, sagte Kilian Behrens vom Apabiz. Insgesamt nahm die Zahl der Demos laut Apabiz von 234 Veranstaltungen 2015 auf 173 im letzten Jahr ab.

Ronja Straub

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