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Berlin: Rechtes Knie des U-Bahn-Opfers wird amputiert

Elektronisch gesteuerte Prothese soll das Gelenk ersetzen

Die wochenlange Hoffnung war ebenso vergeblich wie das tägliche Training: Thiemo K. wird sein rechtes Knie verlieren. Dem 22Jährigen waren beide Unterschenkel abgetrennt worden, nachdem ihn ein vorbestrafter Gewalttäter am Abend des 16. Dezember am Bahnhof Zwickauer Damm vor einen einfahrenden U-Bahn-Zug gestoßen hatte. Der schwer verletzte Lehrling kam ins Krankenhaus Neukölln. Während die Wunde an seinem linken Bein zu verheilen begann, entzündete sich das rechte.

Am vergangenen Freitag ist Thiemo K., der verlobt ist und eine einjährige Tochter hat, von Neukölln ins Unfallkrankenhaus Marzahn verlegt worden. „Seit Montag ist klar, dass das Knie amputiert werden muss. Wahrscheinlich wird er noch diese Woche operiert“, sagte seine Mutter am Dienstag. Die Ärzte hatten die Operation hinausgezögert, weil die Rettung beider Kniegelenke das spätere Laufen mit Prothesen erleichtert hätten. Nun soll eine elektronisch gesteuerte Prothese die Funktion des rechten Knies ersetzen. Wann Thiemo K. das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nach Auskunft seiner Mutter aber völlig unklar. Sie wird ebenso wie ihr Sohn psychologisch betreut. Thiemos Verfassung schwanke stark: „Manchmal schickt er den Therapeuten weg und sagt, er schafft es allein. Und einen Tag später geht es ihm wieder ganz schlecht.“

Der mutmaßliche 32-jährige Täter war am Morgen nach der Tat auf dem Bahnhof festgenommen worden, nachdem ihn eine Zeugin wiedererkannt hatte. Er soll häufig auf dem Bahnsteig gezecht haben und am Abend der Tat betrunken gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor. obs

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