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Berlin: Rechtsextremismus: Ein rauer Stein mahnt zum Gedenken an Sinti und Roma

Neben der großen Hinweistafel wirkten die beiden kleinen Steinhaufen wenig eindrucksvoll. Grauer Basalt und rote Ziegelsteine aufeinandergeschichtet zu einer kleinen Pyramide.

Neben der großen Hinweistafel wirkten die beiden kleinen Steinhaufen wenig eindrucksvoll. Grauer Basalt und rote Ziegelsteine aufeinandergeschichtet zu einer kleinen Pyramide. Gekrönt von einem Feldblumenstrauß und einem braunen Rundkiesel. Auf dessen rauer Oberfläche stand in Filzstiftlettern "Wer den Weg der Wahrheit geht, der stolpert nicht" und die Daten 13. September 1998 und 12. September 1999. Drei der fünf Male war der Stein dabei, als die Liga für Menschenrechte auf der Rasenfläche an der Scheidemannstraße gegenüber des Reichstags ein symbolisches Mahnmal für den Mord an Sinti und Roma aufschichtete.

An diesem Ort, im politischen Zentrum der Bundesrepublik, fordert die Liga eine Gedenkstätte für den Massenmord an Sinti und Roma zu bauen. Und sie hofft, dass die fünfte Errichtung des Mahnmals am Sonntag die letzte "nur" symbolische war.

Auf diese Hoffnung verwies auch Jörn Jensen, der Bürgermeister des Bezirkes Tiergarten, der an die Zusagen der Bundesregierung und des Berliner Senats erinnerte. "Nun ist es an der Zeit, dass auch der Regierende Bürgermeister von Berlin seine vagen Versprechen konkretisiert, damit wir das nächste Mal den Grundstein für das Mahnmal legen können." Otto Rosenberg, Vorsitzender des Landesverbandes deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, sprach sich gegen eine Verlegung des Mahnmals an den Stadtrand von Berlin aus. "Hier, in unmittelbarer Nähe zu den Orten, von denen der nationalsozialistische Völkermord gelenkt wurde, ist der einzig akzeptable und würdige Ort."

bw

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