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Rechtsextremismus: Haftstrafen für Neonazis wegen brutalem Übergriff

Für schweren Raub, der Beihilfe dazu und gefährlicher Körperverletzung hat das Landgericht Berlin drei mutmaßliche Neonazis zu Haftstrafen verurteilt.

Berlin - Die drei mutmaßlichen Neonazis wurden zu Haftstrafen von drei Jahren und zehn Monaten bis zu viereinhalb Jahren verurteilt. Ein 21- jähriger Angeklagter erhielt zwei Jahre Jugendstrafe zur Bewährung. Die vier Männer wurden schuldig gesprochen, im Dezember vergangenen Jahres "aus Lust am Schlagen" einen 29-Jährigen nach einem Streit in der S-Bahn in einem Park in Buch misshandelt und dessen Rucksack geraubt zu haben.

Zuvor hatten sie in der Bahn Naziparolen gegrölt. Der arbeitslose Landschaftsgärtner wurde von den Angeklagten durch Schläge und Tritte gegen den Kopf lebensgefährlich verletzt. Nach Auffassung des Gerichts waren die Angeklagten bei der Tat betrunken, was jedoch nicht strafmildernd gewertet wurde. Sie hätten das "typische äußere Erscheinungsbild" von Rechten gehabt, stellten die Richter fest. Die Männer hatten in der Bahn laute Musik der Neonazi-Band "Landser" gehört und Bier getrunken, als das Opfer einstieg.

Einer der Angeklagten habe das Opfer als "Zecke" beschimpft und später im Park gegen den Kopf getreten. "Landser" war die bundesweit erste Musikgruppe, die von einem Gericht als kriminelle Vereinigung eingestuft wurde. Zahlreiche Tonträger der Band stehen auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. (tso/ddp) (tso/ddp)

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