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Berlin: Regine Hildebrandt: Berlin ehrt die Ex-Ministerin nicht

Der Plan zur Auszeichnung der früheren Brandenburger Ministerin Regine Hildebrandt (SPD) mit der Louise-Schroeder-Medaille des Abgeordnetenhauses endete mit einem Eklat. Das Parlamentspräsidium lehnte die Ehrung gestern entgegen der mehrheitlichen Empfehlung der Findungskommission mit sieben gegen sieben Stimmen bei Enthaltung der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling ab.

Der Plan zur Auszeichnung der früheren Brandenburger Ministerin Regine Hildebrandt (SPD) mit der Louise-Schroeder-Medaille des Abgeordnetenhauses endete mit einem Eklat. Das Parlamentspräsidium lehnte die Ehrung gestern entgegen der mehrheitlichen Empfehlung der Findungskommission mit sieben gegen sieben Stimmen bei Enthaltung der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling ab. Ulrike Neumann (SPD) legte aus Protest den Vorsitz in der Kommission nieder, die nun eine neue Preisträgerin suchen will. Die Idee zur Ehrung der schwer krebskranken Frau Hildebrandt hatte die PDS. Die SPD und die Grünen-Fraktionschefin Sibyll-Anka Klotz schlossen sich an, die CDU sagte Nein. Regine Hildebrandt hatte 1999 die Große Koalition in Brandenburg abgelehnt und auf ihr Ministeramt verzichtet.

Die Louise-Schroeder-Medaille wird seit 1998 jährlich vom Abgeordnetenhaus verliehen und vom Regierenden Bürgermeister überreicht. Ausgezeichnet werden Frauen, die sich um Freiheit und Demokratie, soziale Gerechtigkeit und um die Gleichstellung von Mann und Frau verdient gemacht haben. Die ersten Preisträgerinnen sind die Schriftstellerin und Journalistin Carola Stern, die frühere Schulsenatorin Hanna-Renate Laurien (CDU) sowie Bosilka Schädlich für ihre Initiative zur Flüchtligsbetreuung.

Louise Schroeder (SPD) war die bisher einzige Frau an der Spitze der Stadt. 1947/48 war sie amtierende Oberbürgermeisterin, weil Ernst Reuter das Amt wegen des sowjetischen Vetos nicht wahrnehmen durfte. Sie starb 70-jährig 1957 kurz nach ihrer Ernennung zur Ehrenbürgerin Berlins.

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