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Berlin: Reich beschenkt

Eine Zeitung und zwei Päckchen Marlboro, immer. Jeden Morgen.

Eine Zeitung und zwei Päckchen Marlboro, immer. Jeden Morgen. Für die Stammkundin legt er die Sachen schon automatisch auf den Tresen. „Sechs Euro sechzig“, fällt Dirk Jörgens, 28 Jahre, und Verkäufer im Mediacenter Potsdamer Platz Arkaden, sofort ein. In den Laden kommen einige Stammkunden, die in der „sauteuren Gegend“ (Jörgens) leben oder hier arbeiten – und Touristen.

Wenn Deutschland gegen Saudi-Arabien verliert, „dann sind Claudia und Anika Schuld“, sagen André und Matthias, beide 26 Jahre alt. Ihre Freundinnen sind aus Nürnberg zu Besuch und wollen unbedingt die Stadt sehen – egal, ob Deutschland spielt. Da kommt den beiden Männern der Fernseher im Mediacenter am Potsdamer Platz wie gerufen. Sofort wird gefachsimpelt: „Deutschland kommt ins Viertelfinale“, sagt Matthias. „Gegen Italien fliegen sie dann raus.“

Es fällt das 1:0. Die Passanten jubeln. Verkäufer Jörgens lässt das kalt. „Ich bin eh für die Außenseiter“, sagt er. „Der Klose ist ein Spitzenmann“, schwärmt hingegen Karin Bronnert aus Hamburg. Irgendwann fällt das letzte Tor, Endstand 8:0 für Deutschland. „Suuuper!“ schreit die Touristin, bekennender Fußballfan. Heute feiert sie ihren 55. Geburtstag. Die Reise nach Berlin war ein Geschenk. Und nun gewinnt auch noch Deutschland. Schöner kann ein Geburtstag kaum sein. tabu

Eine Liste aller Vorverkaufsstellen für die tägliche WM-Sonderausgabe dieser Zeitung finden Sie im Internet: www.tagesspiegel.de

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