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Berlin: Reinickendorfer Computerfirma und Humboldt-Gymnasium schließen Kooperation für den High-Tech-Nachwuchs

Die Ehe, die gestern im Trauzimmer des Rathauses am Eichborndamm besiegelt wurde, ist eine Beziehung der besonderen Art. Erstmals haben eine Schule und ein Industrieunternehmen in Berlin eine Partnerschaft geschlossen, die über das herkömmliche Sponsoring weit hinaus geht.

Die Ehe, die gestern im Trauzimmer des Rathauses am Eichborndamm besiegelt wurde, ist eine Beziehung der besonderen Art. Erstmals haben eine Schule und ein Industrieunternehmen in Berlin eine Partnerschaft geschlossen, die über das herkömmliche Sponsoring weit hinaus geht. Das Humboldt-Gymnasium und die Debis Systemhaus PCM Computer AG - seit letztem Herbst im TOP-Tegel ansässig - vereinbarten eine vielseitige Kooperation, die Zeichen setzen soll.

In einer Zeit, in der deutsche Unternehmen auf der Suche nach Experten ins Ausland blickten, sei es geboten, dass Schule und Wirtschaft die gleiche Sprache sprechen, sagte Bürgermeisterin Marlies Wanjura (CDU). "Unsere Schüler brauchen die Lebenserfahrung der Wirtschaft", würdigte Rektor Hinrich Lühmann die Entscheidung der Firma. "Wir wollen unser Unternehmen den jungen Leuten öffnen", so Debis-PCM-Geschäftsführer Edmund Mästele.

"Am Donnerstag werden wir uns zusammensetzen und einen gemeinsamen Themenkatalog erstellen", berichtete Mästele. Sein Unternehmen, das sich auf Dienstleistungen wie Datenverarbeitungs-Lösungen, Beschaffung von Computer-Hardware sowie Wartung und Pflege rund um den PC spezialisiert hat, soll bis 2002 von 100 auf 150 bis 170 Mitarbeiter wachsen, drei Auszubildende werden in diesem Jahr eingestellt. Das Gymnasium mit seinen 1200 Schülern ist von seiner Ausrichtung her der ideale Partner, so wurde hier das neue Fach "Technik und Natur" erfunden.

Künftig sollen Lehrer mit Firmenvertretern über Personalmanagement diskutieren. Der Leistungskurs Wirtschaftslehre soll während eines Betriebspraktikums erste Management-Erfahrungen sammeln. In den Sommerferien ist ein Camp geplant, bei dem Schüler lernen, Computer zu reparieren.

Für Marlies Wanjura war die gestrige Vertragsunterzeichnung der Startschuss für ein großangelegtes Projekt, das sich nicht auf Gymnasiasten und High-Tech-Bereiche beschränken soll. Als nächstes denkt die Bürgermeisterin an eine Kooperation zwischen einer Behindertenschule und einem Handwerksbetrieb. "So kann Wirtschaftspolitik mit Leben erfüllt werden", sagte die Kommunalpolitikerin.

In der laufenden Wahlperiode will sie deshalb das Ziel verwirklichen, jeder Reinickendorfer Schule mindestens einen ihrer Fachrichtung entsprechenden Firmenpartner zu vermitteln. Bei rund 18 000 Gewerbetreibenden im Bezirk und einem Zuwachs von 500 Unternehmen im vergangenen Jahr gebe es dafür ein ausreichendes Potential.

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