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Beton und Blech. Vostells Skulptur aus dem Jahr 1987.

© Maris Hubschmid

Reinigungsaktion am Rathenauplatz: Neuer Glanz für die Beton-Cadillacs

Die Skulpturen am westlichen Ende des Kurfürstendamms sind in den vorigen Jahren wieder unansehnlich geworden. Deshalb werden sie jetzt noch einmal gründlich geputzt.

Sieben Jahre ist es her, dass die Beton-Cadillacs auf dem Rathenauplatz am westlichen Ende des Ku’damms für 100 000 Euro saniert und illuminiert wurden – seitdem hat die Skulptur von Wolf Vostell wieder viel Schmutz und Moos angesetzt. Deshalb gibt es am heutigen Donnerstag eine Reinigungsaktion, bei der ein Trockeneisverfahren zum Einsatz kommt. Zum Abschluss um 16 Uhr wird Levin Vostell, der Enkel des 1998 verstorbenen Künstlers, erwartet.

Die Kosten tragen Peter Ristau vom Ku’damm-Karree, der zum Vorstand der AG City gehört, und die ausführende Firma ISC aus Zossen. Die Sanierung 2006 war mit Werbung finanziert worden.

Unter dem Namen „Zwei Beton-Cadillacs in Form der nackten Maja“ war das Kunstwerk 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins entstanden, es gehörte zum „Skulpturenboulevard“ in der City West. Um den „24-stündigen Tanz der Autofahrer ums Goldene Kalb“ zu symbolisieren, betonierte Vostell auf dem Mittelstreifen des Rathenauplatzes zwei 6,20 Meter lange Cadillacs, Baujahr 1978, ein. Damit schuf er eines der umstrittensten Kunstwerke der Nachkriegszeit: Bürgerinitiativen und Verbände sahen damals nicht nur den Platz in Grunewald verschandelt, sondern das ganze Ansehen Berlins in Verruf gebracht.

Unbekannte stellten auf dem Grünstreifen sogar einen „Beton-Trabi“ als Gegenstück auf: Der in eine Betonpyramide eingefasste Wagen der DDR-Marke Trabant trug die Aufschrift „Einigkeit und Recht auf künstlerische Freiheit“.

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