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Berlin: Reisebusse am Gendarmenmarkt verbieten?: Die schöne Stube als Busbahnhof

Parkende Reisebusse sollen vom Gendarmenmarkt verbannt werden, weil sie das Gesamtbild des Platzes stören. Die Busse sollen künftig in der Leipziger Straße abgestellt werden.

Parkende Reisebusse sollen vom Gendarmenmarkt verbannt werden, weil sie das Gesamtbild des Platzes stören. Die Busse sollen künftig in der Leipziger Straße abgestellt werden. Spätestens in zwei Jahren sind die Busse weg, verspricht Mittes Baustadtrat Dirk Lamprecht. Da ohnehin die BVG an der U 2 in der Mohrenstraße bauen wolle, werde die Stellfläche für die Bauarbeiten benötigt. "Danach kommen die Busse nicht wieder zurück, sagt Lamprecht dem Tagesspiegel. Die Senatsbauverwaltung ist begeistert über diesen Plan. "Eine sehr vernünftige Idee", lobt die Sprecherin von Senator Strieder, Petra Reetz: "Der Gendarmenmarkt sieht derzeit aus wie ein Busbahnhof."

Zum Thema Ted: Reisebusse am Gendarmenmarkt verbieten? Auch der Verein "Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes" freut sich. "Die Leipziger Straße ist wunderbar geeignet. Das sind nur zwei Minuten zu Fuß zum Deutschen Dom", sagt dessen Vorsitzende Ada Withake-Scholz. Seit Jahren kämpfen die Gendarmenmarktfreunde gegen die Busse. Derzeit dürfen diese in der Markgrafenstraße vor dem Deutschen Dom parken.

Die Berlin Tourismus Marketing Gesellschaft und die Industrie- und Handelskammer (IHK) betonen, dass Berlin seinen Ruf als "Reisebusfreundliche Stadt" behalten müsse. IHK-Tourismus-Experte Christian Wiesenhütter sagte, dass es am Gendarmenmarkt für Stadtrundfahrtbusse zumindest einen Bereich zum Ein- und Aussteigen geben müsse. Abgestellt werden könnten die Wagen dann auch in der Leipziger Straße. Diese Lösung unterstützt auch die BTM.

Ada Withake-Scholz fordert sogar die völlige Sperrung der Markgrafenstraße für Reisebusse, weil sie den Verkehr behindern. Denn nahezu alle Stadtrundfahrten führen mittlerweile am Gendarmenmarkt vorbei. "Das sind unhaltbare Zustände, das dürfen wir diesem Platz nicht mehr antun", sagte Withake-Scholz. Die Busse müssen aber in zweiter Reihe parken, denn der Parkstreifen steht voll mit Autos. Darunter leidet vor allem die BVG. "Die stehen im Weg", sagte ein Busfahrer schlicht. "Häufig sieht man unsere eigene Bushaltestelle nicht mehr." In beide Richtungen fährt der 147er durch die Markgrafenstraße. Die Totalssperrung des Gendarmenmarktes für Reisebusse lehnt Mittes Baustadtrat Lamprecht jedoch als "übertrieben" ab.

Möglich wäre natürlich auch, die Privatautos künftig vom Gendarmenmarkt zu verbannen. Sperrte man zumindest die zum Markt gelegene Seite der Markgrafenstraße, wäre dort auch genügend Platz für kurzzeitig haltende Reisebusse, die dann nicht mehr in zweiter Reihe den Verkehr blockierten.

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