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Bahnhof

© Doris Spiekermann-Klaas

Reiseverkehr: Andrang am Flughafen, Ruhe im Bahnhof

Viele Berliner fuhren schon am Freitag mit dem Zug los. Wer will, kann jetzt noch in die Sonne starten.

Gedränge an den Flughäfen, eher verhaltener Andrang an den Bahnhöfen: Nachdem bereits am Freitag zahlreiche Berliner und Brandenburger in den Urlaub gestartet waren, herrschte gestern normaler Ferienreiseverkehr. Wer jetzt der Kälte entfliehen möchte, hat trotz hoher Buchungsraten noch immer gute Chancen auf einen Last-Minute-Trip in die Sonne.

Besonders Fernreiseziele wie die Karibik sind gefragt, heißt es im BEX-Reisebüro im Dom Aquarée. Hier wird es schon schwierig, noch einen Platz zu bekommen. „Alles über 20 Grad“ ist beim Schnäppchen-Anbieter L'tur am Flughafen Schönefeld gefragt. Wer bereit ist, etwas mehr zu zahlen und beim Reisetermin flexibel ist, kann noch in den Weihnachtsferien nach Tunesien, Mallorca oder in die Türkei starten.

An den Berliner Flughäfen, die am Freitag mit 460 Flügen in Tegel und 160 in Schönefeld einen Spitzentag verzeichneten, war auch gestern viel los. Besonders groß war der Andrang im Terminal D in Schönefeld, wo der Billigflieger Germanwings seine Passagiere abfertigt. Laut Flughafensprecher Ralf Kunkel ein Zeichen dafür, dass viele Berliner und Brandenburger innerdeutsche Schnäppchenflüge nutzen, um über die Festtage ihre Verwandten und Bekannten zu besuchen. Auch alle anderen Flüge sind überdurchschnittlich hoch ausgelastet.

Ruhig ging es laut Bahnsprecher Burkhart Ahlert gestern an den Berliner Bahnhöfen zu. Dort herrschte am Freitag Hochbetrieb. Den nächsten großen Andrang erwartet die Bahn an den beiden Weihnachtsfeiertagen und dann noch einmal am 1. und 2. Januar. Dort, wo sich bei den Vorabbuchungen große Nachfrage abzeichnete, setzt man Sonderzüge ein. Das ist nach Angaben von Ahlert insbesondere in Richtung Stuttgart und Karlsruhe der Fall. Allen Bahnkunden wird geraten, Plätze zu reservieren und auf die Zusatzangebote zu achten.

Manche Berliner müssen die Weihnachtsfeiertage dagegen ungewollt in der Heimat statt auf hoher See verbringen. Sie wollten gestern in Palma mit dem Kreuzfahrtschiff „AIDAura“ auf große Fahrt nach Aruba auf den Niederländischen Antillen gehen. Doch auf dem Weg nach Mallorca gab es Probleme mit der Steuerung, der Ozeanliner kehrte in die Werft nach Genua zurück.

Wie viele Urlauber aus der Hauptstadtregion sich unter den 1265 gebuchten Kunden befinden, konnte Reedereisprecher Hansjörg Kunze gestern nicht sagen. Er ging von mindestens 150 aus, die auf mehreren Flügen von Tegel nach Palma anreisen sollten. Den Betroffenen wird der Preis erstattet und 50 Prozent Nachlass bei Buchung einer neuen Kreuzfahrt. Auch die Karibik-Rundfahrt ab 5. Januar fällt aus. Gebuchte Kunden erhalten Vergünstigungen, wenn sie stattdessen an einer Atlantiküberquerung zum gleichen Zeitpunkt teilnehmen. Die Reederei hat unter Telefon 0800-3344544 eine Betroffenen-Hotline eingerichtet.

Rainer W. During

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