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René Gurka: „Ausländer herzlich willkommen“

Ein Berlin-Werber hätte die Stadt gern offener

Sie sind kürzlich aus den USA nach Berlin gezogen. Wie international ist die Stadt?

Extrem international.

Woran machen Sie das fest?

Das merke ich täglich in U-Bahnen, Restaurants oder in meiner Nachbarschaft in Friedrichshain, wo sich Menschen aus dem In- und Ausland mischen. Und ich merke es an den Firmen, die in Berlin vertreten sind, vom französischen Konzern Sanofi-Aventis über Sony als japanisches Unternehmen bis zu Bombardier als kanadischer Konzern oder SAP als internationales deutsches Unternehmen.

Nutzt Berlin sein internationales Potenzial ausreichend?

Nein, da kann man noch viel mehr machen. Deswegen kümmern wir uns um internationale Investoren – mit Mitarbeitern, die 15 Sprachen sprechen. Berlin ist dabei, der Inbegriff der Internationalisierung in Deutschland zu werden, vielleicht sogar in Europa. So viele Kulturen und Sprachen wie in Berlin in einigen Jahren wird es in keiner anderen Stadt geben.

Wie kommt das?

Das Interesse an Berlin im Ausland ist überproportional groß. Keine andere Stadt bekommt international so viele positive Nachrichten. Und es hilft uns, dass wir im Vergleich mit anderen Metropolen sehr gute und sehr günstige Standort- und Lebensbedingungen haben.

Was muss getan werden, um die Stadt noch internationaler zu machen?

Wir müssen Ausländer herzlich willkommen heißen. Das ist leider noch nicht immer der Fall. Wir müssen uns als Deutsche immer noch daran gewöhnen, dass durch die Internationalisierung mehr verschiedene Völker und Menschen zusammenleben, und dass diese Menschen ihre unterschiedlichen Kulturen ausleben möchten. Dazu gehört auch, dass die Behörden internationaler werden und Ausländern, die nicht so gut Deutsch sprechen, entgegenkommen. In den USA ist das völlig normal geworden. Wir Deutschen sind da oft noch zu verbohrt und sagen: Die müssen erst Deutsch lernen, bevor sie zu uns kommen.

Das Gespräch führte Lars von Törne

René Gurka (35) ist Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin-Partner. Zuvor leitete er die Deutsch- Amerikanische Handelskammer San Francisco.

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