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Berlin: Riesenrad: Entscheidung erst im Juli?

Prüfungen und Gutachten stehen noch aus

Wo wird sich ein Riesenrad drehen? Am Zoo oder neben der Anschutz-Arena am Ostbahnhof? Staatssekretrin Hella Dunger-Löper (SPD) aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hält beide Standorte für geeignet. Der schnellere Investor werde den „Zuschlag“ erhalten, sagte sie gestern. Sie teilte mit, dass zumindest für ein Riesenrad am Zoo frühestens im Juli mit einer Entscheidung zu rechnen sei. Die Technische Universität habe Bedarf an der von einem Investor favorisierten Fläche des ZooWirtschaftshofs angemeldet, was die Kulturverwaltung derzeit prüfe. Nähere Einzelheiten waren von Behörde und TU gestern nicht zu erfahren. Die Finanzbehörde bereitet außerdem ein Gutachten vor, das die Wirtschaftlichkeit des Riesenrad-Projekts in Kooperation mit dem Zoo ermitteln soll. Der Liegenschaftsfonds plant kurzfristig ein Bieterverfahren, um alle potenziellen Investoren anzusprechen und ein „schlüssiges Betreiberkonzept“ zu finden.Wie berichtet, will die World Wheel Berlin Holding für 70 Millionen Euro ein 180 Meter hohes Riesenrad bauen und möglichst noch vor der Fußball-WM Klarheit haben. Die Finanzverwaltung unterstützt das Projekt, verhandelt derzeit mit dem Zoo und muss dem Verkauf des Geländes für das Riesenrad zustimmen. Sie erhofft sich durch das Bieterverfahren einen guten Kaufpreis. Der Zoo werde „angemessen entschädigt werden müssen“, sagte der Sprecher der Finanzverwaltung, Matthias Kolbeck.

Außerdem hat aber auch die Anschutz-Gruppe kürzlich überraschend mitgeteilt, sie wolle auf ihrem Gelände neben der künftigen Arena am Ostbahnhof ein Riesenrad bauen, für bis zu 200 Millionen Euro. Staatssekretärin Dunger-Löper sagte am Dienstag, sie könne sich nicht vorstellen, dass es zwei Riesenräder in der Stadt gebe. „Zwei werden sich nicht halten können.“ Nur eines der Projekte werde letztlich genehmigt werden können.

Das für die Baugenehmigung an der Anschutz-Arena zuständige Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg vermeidet es, sich öffentlich in der Riesenrad-Frage festzulegen. Baustadtrat Franz Schulz (Grüne) will sich erst am Donnerstag äußern, nach der Sitzung des Stadtplanungsausschusses. Dort wird über den Riesenrad-Antrag von Anschutz beraten. Grünes Licht für das Projekt ist eher unwahrscheinlich. Die Grünen lehnen nach einem Beschluss des Kreisverbands das Riesenrad ab. Die SPD hat noch Klärungsbedarf und tut sich schwer mit einer Zustimmung zu den Anschutz-Plänen.C. v. L./oew

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