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Robert-Koch-Institut: Erster Kindertag im "Ort der Ideen"

Am zweiten Advent lud die renommierte Einrichtung zu ihrem ersten Kindertag ein. Auf dem Programm standen Erkundungen ins Wissenschaftsreich und eine Auszeichnung der Initiate "Deutschland - Land der Ideen".

Berlin - Fußgetrampel, Schreie und das Stimmengewirr von vielen Kindern und Jugendlichen bestimmten am Sonntag das Geschehen im Berliner Robert-Koch-Institut. Am zweiten Advent lud die renommierte Einrichtung zu seinem ersten Kindertag ein. Damit wollten die Forscher gleichzeitig ihre Auszeichnung im Rahmen der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" feiern und den potenziellen Nachwuchs spielerisch an die Wissenschaft heranführen.

Dafür gab es ein umfangreiches Programm für Sieben- bis 18-Jährige. Dazu gehörten unter anderem eine Bakterien-Rutschbahn, verschiedene Fitness-Tests, ein Grippe-Parcours, eine Kinderuniversität mit mehreren Vorträgen sowie ein Geruchstest.

Die Wissenschaftlerin Nicoletta Wischnewski betreute - neben 89 Kollegen an anderen Stationen - den Fluoreszenztest und erklärte den jungen Gästen, warum Händewaschen sinnvoll ist. "Hygiene ist besonders im Alltag ganz wichtig und wird sonst zu wenig vermittelt", sagt sie und zeigt auf die nur unter dem speziellen Licht sichtbaren Flecken, die auf Bakterien hindeuten. Durch das visuelle Betrachten gebe es bei den Kindern einen richtigen Aha-Effekt.

Kindgerecht und anschaulich

Auch die sechsjährige Jenny Scherner will sich nach dem Test ganz schnell die Hände waschen. Anscheinend seien ihre Hände ganz dreckig, bemerkt sie verschüchtert. "Ich habe gedacht, dass ein solcher Tag richtig interessant für sie ist", fügt ihre Mutter an. Darum verbringen sie den Adventssonntag im Robert-Koch-Institut im Stadtteil Wedding.

Ein großer Ansturm herrschte beim Pilzquiz. Dort konnten sich die Kinder und Jugendlichen Pilze anschauen und versuchen, die verschiedenen Arten zu erraten. "Normalerweise beschäftigen wir uns in der klinischen Mykologie mit lebensbedrohlichen Pilzerkrankungen", erklärt Forscher Michael Seibold. Schließlich sterben pro Jahr mehr als 5000 Menschen an entsprechenden Erkrankungen.

Doch am Sonntag sollte alles kindgerecht und anschaulich sein. Da standen verschimmeltes Brot und Müsli, natürlich unter einer Schutzhülle, herum. Aber auch Bier und Gorgonzola waren zu finden. "Damit wollen wir zeigen, dass Pilze verschiedene Rollen in der Natur einnehmen", sagt Seibold. Mal seien sie Schädlinge, dann wieder Nützlinge.

Auszeichnung als "Ort der Ideen"

Philipp Fiedler freut sich besonders darauf, mal durch das große Mikroskop zu schauen. Die in der Schule seien nämlich viel kleiner, behauptet der Fünftklässler. Die elfjährige Vanessa von Lonski wünschte sich deswegen gleich zu Weihnachten ein eigenes, großes Mikroskop vom Weihnachtsmann.

Neben den vielen neugierigen jungen Besuchern gab es auch offiziellen Besuch. Die Abteilungsleiterin im Bundesgesundheitsministerium, Karin Knufmann-Happe, freute sich für das Robert-Koch-Institut für seine Auszeichnung als Ort der Ideen. Die Einrichtung sei weltweit anerkannt und habe in Deutschland eine wichtige Funktion inne. Das zeige schon allein die aktuelle Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. (Von Nadine Schimroszik, ddp)

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