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Spuren der Flut. Nachdem die Wassermassen weggepumpt waren, standen etliche geparkte Wagen auf dem zuvor überfluteten Straßenstück am Alex in Mitte im Schlamm und waren verschmiert. Die Reparaturarbeiten an der gebrochenen Leitung werden voraussichtlich mehrere Tage andfuern.

© Thilo Rückeis

Rohrbruch in Berlin-Mitte: Polizei stand vor riesiger Wasserlache

Mehrere tausend Liter Wasser überspülten sonntagfrüh die Ecke Karl-Liebknecht-, Dircksen- und Rosa-Luxemburg-Straße am Alex in Mitte. Das geplatzte Rohr wurde abgesperrt.

Punkt 4.53 Uhr erreichte der Alarmruf sonntagfrüh den Notdienst der Berliner Wasserbetriebe. „Land unter!“ meldete eine Polizeistreife, die mit ihrem Wagen im Bereich an der Karl-Liebknecht-Straße/Ecke Dircksenstraße in Mitte vor einer riesigen braunen Wasserlache stand.

Etliche tausend Liter Wasser sprudelten aus einem defekten unterirdischen Rohr, die Dircksenstraße und die vor der S-Bahn endende Rosa-Luxemburg-Straße waren bereits auf zehn Meter Breite inklusive Bürgersteige überschwemmt, an der Stelle des Rohrbruchs war der Asphalt abgesackt. Die Tiefgarage eines Hotels und die Einfahrt des früheren Berlin-Carrés am Alexanderplatz standen unter Wasser.

Autos standen bis zu 30 Zentimeter hoch im Schlamm

Das gesamte Areal wurde abgesperrt – und erst wieder am späten Sonntagvormittag auf zwei weitgehend unbeschädigten Spuren freigegeben, nachdem die Feuerwehr das Wasser abgepumpt hatte. Auch die BVG-Buslinie 100 war zeitweise betroffen. Abschleppwagen zogen mehrere geparkte Wagen aus dem überfluteten Bereich, teils standen diese bis zu 30 Zentimeter hoch im Schlamm. Techniker der Wasserbetriebe sperrten noch in der Nacht die Wasserzufuhr ab. Nach ersten Erkenntnissen war offenbar ein Leck in einer circa 30 Zentimeter dicken Versorgungsleitung die Ursache des Schadens. Die Experten waren allerdings überrascht, denn in ihren Plänen konnten sie dort nur eine Stahlleitung erkennen, „die nach allen Erfahrungen nicht einfach bricht mit den entsprechenden verheerenden Folgen“, sagt der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz. Stahlleitungen könnten nur rosten und dadurch kleinere undichte Stellen bekommen. „Durch diese dringt das Wasser aber nur langsam heraus.“

Nur in der "Kleinen Kneipe" saßen sie eine Weile auf dem Trockenen

Deshalb wird nun vermutet, dass die betroffene Leitung bereits vor vielen Jahren von Rost zerfressen war – und damals mit einem weniger haltbaren Material nur geflickt wurde. Ob diese Annahme zutrifft, können die Fachleute aber erst am Montag feststellen. Bis dahin soll die vollgelaufene Grube komplett leergepumpt sein. Anschließend kommen die Reparaturtrupps an die Leitung heran. Haushalte und Betriebe in Mitte waren durch die Absperrung der defekten Leitung nicht betroffen. Das Berliner Wasserrohrnetz ist äußerst engmaschig verlegt, Ersatz lässt sich sofort schaffen. Nur in der „Kleinen Kneipe“ am S-Bahnbogen saßen sie eine Weile auf dem Trockenen.

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