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Berlin: Rotzfrech reagiert: MTV zieht an die Spree

Berlin ist gut fürs Image. Wenn ein etablierter Musiksender wie MTV zeigen will, wie rotzig und frech er sich immer noch findet, dann ist die Stadt offenbar der richtige Ort dafür.

Berlin ist gut fürs Image. Wenn ein etablierter Musiksender wie MTV zeigen will, wie rotzig und frech er sich immer noch findet, dann ist die Stadt offenbar der richtige Ort dafür. „Berlin ist sehr trendig, wir versprechen uns viel von der bunten Szene hier“, sagt MTVSprecherin Verena Adami. Die „kreative Umgebung“ sei einer der drei Gründe, wieso das Unternehmen im vergangenen Dezember beschloss, seine bislang vier Standorte zu bündeln und die 115 Mitarbeiter von MTV Deutschland aus München, Hamburg und London allesamt in die Hauptstadt zu holen. Anfang kommenden Jahres soll der Umzug in die ehemaligen Behala-Hallen am Ostbahnhof in Friedrichshain über die Bühne gehen. Vergangene Woche hat MTV den Mietvertrag unterschrieben.

Noch entscheidender als die Imagepflege war für den Videoclip-Sender allerdings ein Standortvorteil, den Finanzsenator Sarrazin als „Fühlungsvorteile mit wichtigen Kunden und Lieferanten“ umschreibt: In Berlin sitzen bereits große Labels wie Universal, Sony Music und Teile von BMG, außerdem Werbepartner wie Coca Cola. Das ist genau das richtige Umfeld für den Musiksender. Der dritte Grund für den Umzug ist schlicht, dass MTV langfristig Geld sparen will. Vier Standorte sind auf Dauer zu teuer, sagt Sprecherin Adami.

Nicht ausschlaggebend seien hingegen die finanziellen Anreize, mit denen der Senat gelockt hat. So gab es eine Investitionshilfe für den Umbau der Behala-Hallen in ungenannter Höhe. „Die Subventionen waren hilfreich, aber nicht der alleinige Grund“, sagt Verena Adami. Zumal auch Hamburg und München mit Hilfen gelockt hätten. Aber erleichtert hätten die Berliner Millionen die Entscheidung schon, sagt Adami: „Wir fühlen uns sehr gut empfangen und unterstützt.“ lvt

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