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Russlandhoch "Claus": Weiter Eiseskälte in Berlin

Die eisige Kälte hat Berlin weiterhin fest im Griff. Die Berliner Wasserbetriebe rückten am Dienstag verstärkt mit Auftaukolonnen zu Berliner Wohnhäusern aus.

Berlin - Am kühlsten war es am Dienstag am südöstlichen Rand der Hauptstadt. Die Mess-Station Kaniswall nicht weit vom Müggelsee registrierte Temperaturen von - 19,7 Grad. Im traditionell kühlen Eiskeller in Spandau fielen die Temperaturen auf - 19 Grad, teilte der Wetterdienst Meteomedia am Dienstag mit. Der absolute Berliner Kältrekord ist in diesem Winter jedoch noch lange nicht erreicht. Am 11. Februar 1929 wurden in Dahlem - 26 Grad gemessen.

Die Wasserschutzpolizei warnte am Dienstag dringend davor, das Eis auf dem Großen Müggelsee in der Höhe von Friedrichshagen bis zur Müggelspree zu betreten. Am Grund des Sees ist ein Wasserrohr gebrochen. Das Wasser, das durch das Leck läuft, ist wärmer als das Seewasser und lässt das Eis tauen. Auf einer mehrere Quadratmeter großen Fläche ist es vollständig geschmolzen. Die Unterspülung ist an anderen Stellen schwer zu erkennen. Die Eisfläche könne extrem dünn sein, teilte die Polizei mit. Das Betreten des Eises sei höchst gefährlich.

Die Berliner Wasserbetriebe rückten am Dienstag verstärkt mit Auftaukolonnen zu Berliner Wohnhäusern aus. «Oft waren die Hausanschlüsse oder Wasseruhren eingefroren, weil Kellerfenster offen standen», sagte Stephan Natzke, Sprecher der Wasserbetriebe. Auch bei offenen Baustellen habe es Probleme gegeben. Für die Wasserleitungen im Boden sei die Kälte dagegen kein Problem. Sie liegen in Berlin in mindestens 1,50 Meter Tiefe. «Da kann es ruhig noch zehn Tage weiterfrieren, das macht nichts», ergänzte Natzke.

Für Obdachlose gibt es wegen der Kälte neue Angebote im dichten Berliner Hilfenetz: Vor der Nacht in einer Notunterkunft können sich Bedürftige abends nahe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche aufwärmen. In einem beheizten Zelt auf dem Breitscheidplatz (Charlottenburg) schenken die Johanniter von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr heißen Tee aus. Auch Decken werden ausgegeben, kündigte die Hilfsorganisation am Dienstag an. Die Johanniter wollen ihre Kältehilfe bis zum 29. Januar anbieten.

Trotz der anhaltenden Kälte sind S-Bahnen, Nah- und Fernzüge am Dienstag nach Bahn-Angaben weitgehend pünktlich gefahren. Bei der S- Bahn kam es am Morgen durch eingefrorene Weichen und Signalstörungen auf einigen Linien zu Verspätungen von rund 10 Minuten. «Die meisten Züge waren aber pünktlich. Das ist auch eine große Leistung der Fahrer», sagte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz. Bei Temperaturen um - 19 Grad sei es nicht so einfach, die Bahnen immer am Rollen zu halten. Im Nah- und Fernverkehr habe es auf Grund der Kälte einzelne Verspätungen gegeben, ergänzte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. Weitgehend seien die Züge aber planmäßig gerollt. (tso/dpa)

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